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Energiewirtschaft: RWE will europäische Stromnetz-Gesellschaft

Erst Eon, jetzt RWE: Nun will auch Deutschlands zweitgrößter Energieversorger der EU im Kartellstreit um die Stromnetze entgegenkommen. Das Netz soll in eine europäische Gesellschaft eingebracht werden.

Umdenken bei RWE: Der deutsche Energiekonzern will sein Stromnetz in eine europäische Netzgesellschaft einbringen. Dies berichtet der "Spiegel" vorab. Laut RWE-Chef Jürgen Großmann solle das neue Unternehmen eine sichere Stromversorgung in der EU gewährleisten und allen Marktteilnehmern Zugang zu den Leitungen bieten.

Energieunternehmen aus Deutschland, Frankreich oder den Beneluxstaaten sollten ihre Netze an die gemeinsame Gesellschaft abgeben. "Wir unterstützen eine Zusammenarbeit der Netzbetreiber", sagte RWE-Sprecher Volker Heck. Gleichzeitig wolle das Unternehmen am Netz festhalten.

Angst vor Kartellstrafen aus Brüssel

Ende Februar hatte bereits Deutschlands größter Energiekonzern Eon den Verkauf seiner Leitungsnetze angekündigt, um so eine hohe Kartellbuße der EU-Wettbewerbshüter zu vermeiden. Laut "Spiegel" will Großmann mit der EU-Netzgesellschaft einem "drohenden Zwangsverkauf" zuvorkommen und einer Kartellstrafe entgehen. Entsprechende Papiere eine europäische Netzgesellschaft betreffend habe der RWE-Chef bereits an zuständigen Stellen in Brüssel und Berlin verteilen lassen.

Die Überlegungen könnten schon Anfang dieser Woche bei einem Treffen der Energiewirtschaft mit Kanzleramtsminister Thomas de Maizière in Berlin besprochen werden. Heck bestätigte den Termin im Kanzleramt, der "seit ein paar Tagen bekannt" sei. Die Eon-Ankündigung eines Verkaufs hatte vor allem in der Bundesregierung für Missstimmung gesorgt, weil Berlin sich in Brüssel für die Energiebranche und ihre ablehnende Haltung eines Stromnetzverkaufes stark gemacht hatte. (ck/dpa)

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