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Entschädigung: BP legt Fahrplan für Ölpest-Zahlung vor

Der Ölkonzern BP hat sich mit US-Präsident Obama auf einen Hilfsfonds für Opfer und Schäden durch die Ölpest im Golf von Mexiko verständigt. Gut 16 Milliarden Euro wird der Ölmulti einzahlen - allerdings gestreckt über einen langen Zeitraum.

Der britische Energiekonzern BP hat die ungefähre finanzielle Belastung der Ölpest im Golf von Mexiko für seine Bilanzen verdeutlicht. Die Einzahlung von 20 Milliarden Dollar (16,3 Milliarden Euro) in den US-Fonds zur Entschädigung der Ölpestopfer dauert dreieinhalb Jahre dauern, wie der Ölmulti am Donnerstag in London mitteilte. Im dritten Quartal werden demnach drei Milliarden Dollar überwiesen, im vierten Quartal zwei Milliarden Dollar. Bis Ende 2013 werde BP 1,25 Milliarden Dollar vierteljährlich einzahlen. Solange der Zahlungsplan läuft, will BP genauso viel Geld beiseitelegen.

Aus dem Treuhandfonds sollen „berechtigte Forderungen“ beglichen werden. Dazu zählen laut BP-Angaben Zerstörungen der natürlichen Ressourcen und Kosten für staatliche und regionale Einsätze. Geldbußen und Strafmaßnahmen sind ausgenommen. Wer wie viel Geld aus dem Fonds erhält, sollen eine unabhängige Schadensersatzbehörde, Gerichte oder BP selbst entscheiden. Sollte Geld übrig bleiben, erhält BP es zurück.

Die BP-Aktien sind am Donnerstag nach der Ankündigung des Hilfsfonds gestiegen. Am Vormittag legten die Anteilscheine in London um 8,43 Prozent auf 366,34 Pence zu.

Die Streichung der Dividenden an die BP-Aktionäre gelte zunächst nur für die ersten drei Quartale dieses Jahres. Über eine Zahlung für das vierte Quartal wird im kommenden Frühjahr entschieden, wenn der Geschäftsbericht vorgelegt wird. Bis dahin wolle der Konzern ein klareres Bild über die eigenen Langzeitfolgen der Explosion seiner Bohrinsel „Deepwater Horizon“ am 20. April mit elf Toten haben.

Die Einnahmen sprudeln weiterhin gut, teilte BP außerdem mit. Ohne die Belastungen der Ölpest rechnet der Konzern in diesem Jahr mit mehr als 30 Milliarden Dollar aus der Förderung und Produktion. Im vergangenen Jahr waren es 24,8 Milliarden Dollar. Um die verfügbaren Geldmittel zu erhöhen, will der Aufsichtsrat Investitionen deutlich drosseln und geplante Veräußerungen auf rund 10 Milliarden Dollar in den kommenden zwölf Monaten erhöhen.

Mit diesen Maßnahmen hätten BP und seine Teilhabe mehr Klarheit, sagte Aufsichtsratschef Carl-Henric Svanberg laut Mitteilung. „Diese Vereinbarung (mit US-Präsident Barack Obama) ist ein sehr entscheidender Schritt, um unseren Beitrag zu klären und zu bekräftigen, damit wir unseren Verpflichtungen nachkommen.“ (sf/dpa)

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