zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Eon baut auf Partner aus Abu Dhabi

Kooperation mit Masdar bei Windparks

Düsseldorf - Der Energiekonzern Eon will die Zusammenarbeit bei erneuerbaren Energien mit seinem Partner Masdar aus Abu Dhabi ausbauen. „Unsere Kooperation mit Masdar entwickelt sich so positiv, dass wir kontinuierlich konkrete, neue Projekte prüfen“, sagte Frank Mastiaux, Chef von Eon Climate & Renewables, im Gespräch mit dem „Handelsblatt“. „Wir schauen uns gemeinsam Wind- und Solarprojekte vor allem in den USA und Europa an.“ Dabei gehe es um „substanzielle Investments“.

Eon hatte 2008 als erster westlicher Energiekonzern eine strategische Partnerschaft mit einem Staatsfonds aus dem Nahen Osten geschlossen. Masdar ist eine Tochter der staatlichen Investmentgesellschaft Mubadala des Golf-Emirats und hat sich auf Investitionen in erneuerbare Energien spezialisiert. Als erstes gemeinsames Projekt holte Eon den Partner als Investor bei London Array, dem größten Offshore-Windpark der Welt, an Bord. Vor der britischen Küste, in der Themsemündung, sollen 270 Turbinen installiert werden, die mit einer Leistung von 1000 Megawatt 750 000 Haushalte mit Strom versorgen können. Masdar ist mit 20 Prozent beteiligt, Eon mit 30 und der dänische Versorger Dong mit 50 Prozent.

London Array demonstriert, wie finanzkräftig Masdar ist. Zum Investitionsvolumen machen die Beteiligten zwar offiziell keine Angaben. In Branchenkreisen wird es aber auf 2,5 Milliarden Pfund geschätzt, Masdars Anteil dürfte also bei rund 500 Millionen Pfund (rund 570 Millionen Euro) liegen. „Masdar ist ein finanzstarker Partner, der bei großen Investitionen nicht zusammenzuckt, sondern mitgehen kann“, sagt Mastiaux. Er sieht darin einen „großen Wettbewerbsvorteil“.

Eon hat selbst ambitionierte Ziele bei erneuerbaren Energien. In den vergangenen zweieinhalb Jahren hat der Konzern die installierte Leistung bereits von einem auf derzeit drei Gigawatt (GW) gesteigert, bis 2015 will er sie auf zehn GW ausbauen. Allein von 2007 bis 2011 hat Eon acht Milliarden Euro für den Aufbau des Geschäfts bereitgestellt. Der Konzern investiert in Windanlagen auf dem US-Festland und in der Nordsee oder in Solarthermiekraftwerke in Spanien. Derzeit steht Eon unter den größten Produzenten von erneuerbaren Energien an siebter Stelle – gemessen an der installierten Leistung. „Wir wollen in die weltweiten Top fünf der Branche und sind nicht mehr weit davon entfernt“, sagt Mastiaux.

Dabei soll die Partnerschaft mit Masdar helfen. Nach Mastiaux’ Worten ergänzen sich die beide Partner gut. Eon bringe technische Kompetenz und erstklassige Projekte mit, „Masdar starke Finanzkraft und Verbindungen zu vielen Regierungen – weltweit, nicht nur im Nahen und Mittleren Osten“. Um möglichst viele große Projekte in Angriff zu nehmen und die Risiken zu streuen, ist Masdar als Finanzpartner gewünscht. Die Araber haben ein Budget von 15 Milliarden Dollar für Investments in erneuerbare Energien. Der Eon-Manager will die Kooperation Schritt für Schritt entwickeln. „Im Geschäft mit Partnern aus dem Mittleren Osten muss man langsam Vertrauen aufbauen und auf eine langfristige Vertrauensbasis hinarbeiten.“ juf, wt (HB)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false