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Wirtschaft: Eon bietet bundesweit Gas an

Verbraucherschützer: Konkurrenzkampf ist möglich

Düsseldorf - Eon will als erster deutscher Energieversorger bundesweit neben Strom- auch um Gaskunden werben. Der Konzern teilte gestern mit, er habe eine neue Vertriebsgesellschaft gegründet, die der Konkurrenz Marktanteile abjagen soll. Bei Verbraucherschützern stieß die Initiative auf ein positives Echo.

Eons Vorstoß könnte dem – vor allem auf dem Gasmarkt – noch schleppenden Wettbewerb neue Impulse geben. Weitere Anbieter dürften dem Beispiel des Branchenführers folgen. RWE kündigte bereits an, ähnliche Pläne zu prüfen. Bereits im Dezember hatte sich der Konzern die Kontrolle über die Strom-Vertriebsgesellschaft Eprimo gesichert. Über Eprimo wolle man nun auch Gas anbieten, sagte ein Sprecher.

Während es auf dem Stromsektor bereits mehrere bundesweit tätige Anbieter gibt, die im Direktvertrieb um private Haushalte werben, haben Privatkunden bei Gas bislang fast keine Möglichkeiten zu wechseln. Nur in wenigen Städten wie Bonn, Berlin oder Hamburg haben sich vereinzelt Unternehmen in die Marktgebiete der Regionalversorger vorgewagt. Das liegt daran, dass der Transport von Gas durch fremde Netze bislang noch kompliziert und teurer war als bei Strom.

Einzelheiten seiner Initiative will Eon zwar erst am kommenden Donnerstag bekannt geben. Holger Krawinkel, Energieexperte beim Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) begrüßte die Ankündigung aber bereits: „Wenn jemand die Vorreiterrolle übernimmt, ist das grundsätzlich positiv.“ Es gebe noch viele Hemmnisse auf dem Gasmarkt. Die hohen Preisunterschiede, die es selbst in benachbarten Regionen gebe, seien aber ein Beleg, dass es genügend Spielraum für einen Konkurrenzkampf gebe. juf/HB

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