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Wirtschaft: Eon steht vor Verkauf des Netzes

Aufsichtsrat berät über niederländische Offerte

Düsseldorf - Der größte deutsche Energiekonzern Eon hat ein Angebot des niederländischen Netzbetreibers Tennet für seine deutschen Höchstspannungsleitungen vorliegen. Der Aufsichtsrat des Düsseldorfer Konzerns wird am heutigen Montag über die Offerte beraten und die Weichen für den Verkauf stellen. Das erfuhr das „Handelsblatt“ aus mit den Verhandlungen vertrauten Kreisen. Die Transaktion sei komplex. Eons Übertragungsnetz werde mit etwas mehr als einer Milliarde Euro bewertet. Eon wollte sich am Wochenende nicht äußern.

Eon ist wie die Konkurrenten Vattenfall, RWE und Energie Baden-Württemberg (EnBW) für einen Teil des deutschen Übertragungsnetzes zuständig. Es transportiert den Strom, ehe regionale und lokale Netze ihn weiterverteilen. Der Konzern hat sich im vergangenen Jahr gegenüber der EU-Kommission verpflichtet, das Netz zu verkaufen, und damit ein Kartellverfahren beigelegt. Die Behörde will durch die Entflechtung der großen Energiekonzerne den Wettbewerb vorantreiben. Seit Wochen verhandelt Eon mit dem niederländischen Unternehmen, einem reinen Netzbetreiber. Ein ursprünglich ebenfalls interessiertes Finanzkonsortium aus Goldman Sachs und Töchtern von Deutscher Bank und Allianz, das zurzeit über den Kauf des Vattenfall-Netzes verhandelt, ist schon frühzeitig aus dem Rennen ausgestiegen.

Eons Netz deckt 40 Prozent des Bundesgebietes ab und versorgt mehr als 20 Millionen Menschen. Die Leitungen sind 10 700 Kilometer lang, das ist etwas weniger als bei RWE. Tennet ist deutlich kleiner. Das Unternehmen betreibt in den Niederlanden die Höchstspannungsleitungen mit rund 2300 Kilometer Länge. HB

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