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Wirtschaft: Eon trennt sich von Gasversorgung im Osten

VNG wird verkauft – und damit die letzte Fusionsauflage erfüllt

Berlin (fo). Der Trennung des ostdeutschen Erdgasversorgers VNG vom Energiekonzern Eon steht kurz bevor. Damit hätte Eon die letzte Auflage des Bundeswirtschaftsministers für die RuhrgasÜbernahme erfüllt. Um die Ministererlaubnis zu bekommen, muss sich der Strom- und Gaskonzern bis 11. Februar 2004 von mehreren Beteiligungen trennen, unter anderem von der lukrativen Leipziger VNG, die das ostdeutsche Ferngasnetz betreibt. Eon-Chef Wulf Bernotat hatte kürzlich versichert, dass der Verkauf bis Jahresende abgeschlossen sein soll.

Das Wirtschaftsministerium dementierte am Freitag aber Meldungen, nach denen die Genehmigung des VNG-Verkaufs in diesen Tagen erfolgen soll. Der Aufsichtsrat des Leipziger Unternehmens tagt am kommenden Mittwoch. Ein Firmensprecher wollte nicht sagen, ob die Neuordnung des Gesellschafterkreises auf der Tagesordnung steht. Trennen muss sich Eon von seinen 42 Prozent VNG-Aktien. Zehn Prozent davon sind für ostdeutsche Kommunen reserviert, die bereits knapp 17 Prozent der Aktien halten.

Als Käufer der restlichen Eon-Anteile haben sich die skandinavische Statkraft, die französische Gaz de France und die BASF-Tochter Wintershall beworben. Der Favorit des Eon-Chefs scheint Statkraft zu sein. Zumal Statkraft Aktien der schwedischen Stromversorgers Sydkraft verkaufen will, an denen Eon interessiert ist. So könnte Bernotat einen interessanten Tausch arrangieren. Am Ende wäre Statkraft Großaktionär bei VNG, Eon hätte ein starkes Standbein in der Stromversorgung Schwedens. Die jetzige Eon-Tochter Ruhrgas dagegen würde Wintershall bevorzugen. Denn das Kasseler Unternehmen betreibt gemeinsam mit dem russischen Gazprom den deutschen Gasversorger Wingas. Und an Gazprom ist Ruhrgas wiederum beteiligt. Diese Verbindung, so heißt es in Branchenkreisen, könnte auch Anlass für Minister Wolfgang Clement sein, den Kandidaten Wintershall abzulehnen.

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