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Wirtschaft: Eon und RWE bauen Atommeiler

Die Energiekonzerne Eon und RWE sichern sich in Großbritannien zwei Standorte für neue Kraftwerke.

Düsseldorf/London - Die Energiekonzerne Eon und RWE haben bei ihren Plänen für den Bau von Kernkraftwerken im Ausland einen Durchbruch erzielt. In Großbritannien sicherten sie sich nach einer wochenlangen Auktion gemeinsam zwei Standorte für neue Kraftwerke. Das teilte die britische Atombehörde NDA am Mittwoch mit. Allein für die Grundstücke müssen sie laut Branchenkreisen mehr als 250 Millionen Euro bezahlen. An der Entscheidung hängen aber noch Investitionen, die sich auf bis zu 20 Milliarden Euro summieren könnten.

Für die Chefs von Eon, Wulf Bernotat, und RWE, Jürgen Großmann, hat die Entscheidung eine hohe Symbolkraft. Während sie in Deutschland bislang erfolglos gegen den beschlossenen Ausstieg aus der umstrittenen Technik kämpfen, wollen sie sich im Ausland im großen Stil an der erwarteten Renaissance beteiligen. In Deutschland müssen die bestehenden 17 Anlagen bis 2021 nach und nach vom Netz. Immer mehr andere Länder planen hingegen neue Kernkraftwerke.

Dabei beflügelt zurzeit kein Land die Fantasie der europäischen Versorger so sehr wie Großbritannien. Dort hat die Regierung vor eineinhalb Jahren eine Kehrtwende in der Energiepolitik vollzogen und will zunächst rund zehn neue Kernkraftwerke genehmigen. Die konservative Opposition unterstützt diese Linie.

Drei Grundstücke, auf denen neue Anlagen gebaut werden sollen, hatte die Nuclear Decommissioning Authority, die für die Stilllegung alter Reaktoren zuständig ist, Anfang März zum Verkauf gestellt. Weitere Standorte nahe der Wiederaufbereitungsanlage Sellafield will sie Branchenkreisen zufolge in wenigen Wochen anbieten. Sie zählen zu den elf Standorten, die die Regierung zur öffentlichen Diskussion gestellt hat. Im Frühjahr 2010 will sie eine endgültige Liste von Standorten veröffentlichen, auf denen bis 2025 neue Kraftwerke stehen sollen. juf/dih (HB)

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