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Wirtschaft: Epigenomics verschiebt Börsengang Biotechfirma reagiert auf Kritik und senkt den Preis

Epigenomics-Chef Alex- ander Olek hofft auf das Geld von der Börse

Berlin - Der für den heutigen Freitag geplante Börsengang der Berliner Biotechfirma Epigenomics ist auf die kommende Woche verschoben worden. Der Preis der Aktie wurde nach Angaben eines Unternehmenssprechers vom Donnerstagabend gesenkt. „Wir haben uns den Marktverhältnissen angepasst“, sagte er am Donnerstagabend. Das Unternehmen hat dem Druck von Fondsmanagern nachgegeben, die die Aktie für zu teuer gehalten und auf eine Preissenkung gedrängt hatten. Nach Angaben des Sprechers will Epigenomics jetzt spätestens am kommenden Dienstag aufs Parkett gehen.

Schon im Vorfeld hatten viele Fondsmanager den Börsengang mit Skepsis betrachtet. Zwar herrscht Einvernehmen darüber, dass das Unternehmen, das Tests zur Erkennung von Krebs entwickelt, über eine gute Technologie verfügt, doch der Preis war mit einer Spanne von ursprünglich 11,90 bis 14,50 Euro als zu hoch bewertet worden. Entsprechend gering war die Nachfrage. „Es war die ganze Zeit sehr, sehr ruhig“, sagte Doris Plückers, Händlerin beim Börsenmakler Schnigge.

Am Donnerstag reagierte das Unternehmen – und setzte den Preis der Aktie auf neun bis elf Euro herunter. Die Zeichnungsfrist, die für Privatanleger ursprünglich am Mittwoch, für institutionelle Anleger am Donnerstag um elf Uhr abgelaufen war, wurde nach Angaben des Unternehmenssprechers um einen Tag verlängert und läuft heute um 16 Uhr ab.

In Finanzkreisen wurde die Preissenkung begrüßt. „Das Unternehmen kann jetzt nochmal in den Ring steigen“, hieß es aus dem Umfeld einer großen Fondsgesellschaft. Viele Fonds seien aber dennoch skeptisch, ob der Börsengang zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht werden könne. Auf die Frage, ob eine Absage des Börsengangs bei zu geringer Nachfrage ausgeschlossen werden könne, sagte der Epigenomics-Sprecher vorsichtig: „Ich glaube schon.“ Auf dem Graumarkt wurde die Aktie nach Bekanntwerden der Preissenkung am Donnerstagabend in einer Spanne von 9,50 und 10,50 Euro gehandelt.

Epigenomics ist nach drei Jahren das erste Biotechunternehmen in Deutschland, das den Gang aufs Parkett wagt. Das Unternehmen will rund 4,6 Millionen Aktien – das sind 29 Prozent des Grundkapitals – am Markt platzieren. Klappt der Börsengang, könnten auch andere Unternehmen wieder mutiger werden und an den Kapitalmarkt gehen. Mit dem Biotechunternehmen Jerini steht noch ein weiterer Berliner Kandidat ganz oben auf der Warteliste.

Maren Peters

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