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Wirtschaft: Erdöl: Nach der Opec-Ankündigung sinken die Preise - Kartell will Produktion eventuell noch im Juli ausweiten

Nach der Opec-Ankündigung einer möglichen Förderausweitung noch in diesem Monat sind die Öl-Preise an den internationalen Märkten gesunken. In London wurden am Montagnachmittag für ein Barrel (159 Liter) Rohöl 28,71 Dollar (60,04 Mark) gezahlt.

Nach der Opec-Ankündigung einer möglichen Förderausweitung noch in diesem Monat sind die Öl-Preise an den internationalen Märkten gesunken. In London wurden am Montagnachmittag für ein Barrel (159 Liter) Rohöl 28,71 Dollar (60,04 Mark) gezahlt. Das Wiener Opec-Sekretariat hatte zuvor angekündigt, die Produktion noch in diesem Monat um 500.000 Barrel pro Tag auszuweiten, sollten die Preise für den Energieträger weiter auf hohem Niveau bleiben.

Der amtierende Opec-Präsident, Venezuelas Energieminister Ali Rodriguez, erklärte in Wien, er habe seine Kollegen aufgefordert, eine Ausweitung der Förderung vorzubereiten, wenn die Preise sich weiter auf hohem Niveau bewegten. Noch am Freitag hatte Rodriguez betont, die Organisation Erdöl exportierender Staaten (Opec) plane keine Produktionserhöhung, um die Ölpreise zurück in die jüngst vereinbarte Schwankungsbreite zwischen 22 und 28 Dollar zu bringen. Er hatte zugleich ein aus Kuwait gemeldetes Sondertreffen der Öl-Minister am Dienstag dementiert.

Londoner Öl-Analysten betonten, die Opec-Ankündigung könnte bedeuten, dass das Öl-Kartell nun bereit sei, die vereinbarte "automatische" Angleichung der Förderquoten an die Bedürfnisse des Marktes umzusetzen. Saudi-Arabien als größtes Opec-Mitglied würde dabei am deutlichsten von einer erneuten Ausweitung profitieren. Anders als etwa der Iran, der sich immer gegen eine Erhöhung der Produktion gewandt hatte, kann Saudi-Arabien noch deutliche Reserven mobilisieren. Der Irak wiederum unterliegt Öl-Fördersanktionen der UNO.

Saudi-Arabien hatte vor zwei Wochen angekündigt, die eigene Produktion um 500 000 Barrel pro Tag anheben zu wollen, um die Preise in Richtung des Zielwertes von 25 Dollar je Barrel zu drücken. Durch die Anwendung der Quotenregel entfällt auf Saudi-Arabien jetzt aber nur ein Anteil von 162 000 Barrel pro Tag. Am Freitag waren in London pro Fass teilweise noch deutlich über 30 Dollar gezahlt worden. In New York hatte der Preis pro Barrel vor dem Wochenende bei 31,40 Dollar gelegen.

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