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Ein Ölfeld in der Wüste, rund 150 Kilometer von der Saudi-Arabischen Hauptstadt Riad entfernt.

© dpa

Erdöl: Saudi Arabien will Flughäfen privatisieren

Saudi Arabien privatisiert bis 2020 alle Flughäfen um zusätzliche Einnahmen für den Staatshalthalt zu generieren.

Saudi Arabien plant, bis zum Jahr 2020 alle Flughäfen des Landes an private Unternehmen zu verkaufen. Dazu zählen auch die drei großen internationalen Flughäfen in Riad, Dschiddah und Dammam, wie das saudische Verkehrsministerium am Sonntag in der Hauptstadt Riad mitteilte. Bereits Mitte nächsten Jahres soll der größte Flughafen des Landes, der King Khaled International Airport in Riad, den Anfang machen. Bis 2020 sollen auch alle kleineren, nationalen Flughäfen folgen. In einem zweiten und dritten Schritt wird auch die zivile Luftüberwachung an private Investoren abgegeben werden. Erst im vergangenen Jahr wurden Teile der staatlichen "Saudi Arabian Airlines" an private Investoren verkauft. Riad hofft, mit dem Schritt zusätzliche Einnahmen in den Staatshaushalt zu spülen.

Geldsegen von Rohöl versiegt

Durch den in den letzten Monaten stark gefallenen Rohölpreis rechnet der Internationale Währungsfond (IWF) mit einem saudischen Haushaltsdefizit von rund 100 Milliarden US-Dollar für das laufende Jahr. Experten gehen davon aus, dass die Privatisierung der Flughäfen das Ziel hat, sich mit weiteren Einnahmequellen unabhängiger von Erdölexperten zu machen. Durch den Schritt sollen zudem die Dienstleistungen und Kosten der Flughäfen optimiert werden, erklärte Sulaiman al-Hamdan, Vorsitzender der saudischen Luftfahrtbehörde. Obwohl Saudi Arabien der flächenmäßig größte Staat im Nahen Osten ist, ist die Luftfahrt-Infrastruktur nur sehr schwach entwickelt. Das saudische Könighaus fördert seit einigen Jahren den Ausbau der Infrastruktur mit einem mehreren Milliarden US-Dollar schweren Förderungsprogramm.

Export von Erdöl einzige Einnahmequelle

Mit einem geschätzten Vorkommen von rund 35 Milliarden Tonnen liegen auf saudischen Staatsgebiet die weltweit größten Erdölvorkommen. Mehr als 90 Prozent des Bruttoinlandproduktes (BIP) generiert Saudi Arabien mit dem Export von Rohöl. Neben dem Erdöl werden jedoch kaum nennenswerte Güter aus Saudi Arabien auf dem Weltmarkt gehandelt. Preisschwankungen beim Erdöl wirken sich so direkt auf den saudischen Staatshaushalt aus.

Daniel Mosler

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