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Wirtschaft: Erholung in engen Grenzen

DÜSSELDORF .Mit ihrer Zinssenkung hat die EZB für einen freundlichen Wochenausklang gesorgt.

DÜSSELDORF .Mit ihrer Zinssenkung hat die EZB für einen freundlichen Wochenausklang gesorgt.Der Schritt, der mit 50 Basispunkten deutlicher als erwartet war, konnte die Kurse nochmals beflügeln.Nach der Osterpause hat der deutsche Aktienindex sowieso an Schwung gewonnen.Schon am Dienstag überwand der Dax nach einem Kurssprung von 120 Punkten die 5000er Marke, und am Freitag schloß er bei 5124,18 Punkten.Das ist ein Gewinn von 55,43 Zählern im Vergleich zum Vortag.Nach Meinung der Berliner Bankgesellschaft sind der Kurserholung jedoch "enge Grenzen gesetzt", wie sie in ihrem Wochenbericht schreibt.Denn das Klima in Deutschland schrecke ausländische Investoren ab.Die Erfolgsaussichten des Truppeneinsatzes im Kosovo seien unklar, die Wirtschaftspolitik von Rot-Grün diffus und die konjunkturelle Delle in Deutschland keineswegs überwunden.Die Berliner rechnen daher weiterhin mit einer Seitwärtsbewegung des Dax zwischen 4600 und 5200 Punkten.Für die DG-Bank ist wesentlich, ob der Markt die "wichtige Widerstandslinie" von 5150 Punkten dauerhaft überwinden kann, wie DG-Analyst Herbert Sturm sagt.Auf längere Sicht ist er aber zuversichtlich.Bis zum 30.Juni peilt Sturm einen Dax von 5400 Punkten an, bis zum Jahresende 5800 Punkte.Anlegern empfiehlt er, auf Konsum- und Handelstitel zu setzen."Das Konsumklima hat sich europaweit aufgehellt", sagt er.Die sinkende Arbeitslosigkeit und die höheren Tarifabschlüsse seien ein positives Signal für diese Werte.Sturm rät deswegen zu Papieren der niederländischen Ahold, der französischen Carrefour und der deutschen Metro.Weltweit werde sich auch das konjunkturelle Klima verbessern.Sturm empfiehlt deswegen Chemie- und Maschinenbauaktien: Bayer unter den Chemiewerten und Linde oder MAN unter den Maschinenbauwerten.Gerade für exportorientierte Titel seien die Bedingungen besser geworden: In den asiatischen Krisenregionen hätten sich die Preise stabilisiert.Davon profitierten auch die europäischen Unternehmen.

Peter Guntermann vom Bankhaus Sal.Oppenheim blickt ebenfalls zuversichtlich in die nächsten Wochen.Er rechnet damit, daß der Dax "noch ein bißchen nach oben geht".Als Hausnummer nennt er 100 Punkte.Auch er empfiehlt zyklische Werte: "Wenn es keine Störfeuer gibt, werden immer mehr Aktionäre damit handeln", prophezeit er.Guntermann würde Mannesmann-Aktien kaufen, weil er die Aktivitäten des Konzerns auf dem Telefonmarkt "ausgesprochen positiv" bewertet.Die Mannesmann-Aktie entwickele sich zum Wachstumswert.Daneben sind Guntermann zufolge Thyssen-Aktien interessant.Das Unternehmen profitiere von den steigenden Stahlpreisen und von den Synergien der Fusion mit Krupp.Die Berliner Bankgesellschaft hingegen ist der Ansicht, daß die Fusion und der Anstieg der Stahlpreise bereits in den Kursen verarbeitet sind.Daher sei die Aktie "nurmehr eine gute Halteposition", schreiben die Analysten in ihrem Wochenausblick.In der nächsten Woche laden Veba Oel, Continental und die Deutsche Telekom zu ihren Bilanzpresskonferenzen ein.val

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