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Ein reich gedeckter Tisch mit mediterranen Köstlichkeiten: Die italienische Küche ist in Deutschland die beliebteste ausländische.

© Wolfgang Thieme/dpa

Ernährungsmesse Anuga: Vegane Snacks to go

Bio steht im Zentrum der Ernährungsmesse Anuga. Doch die Deutschen wollen vor allem Pizza und Pasta.

Pfirsichkompott, gesüßt mit Stevia, dazu Getreidekräcker aus Quinoa mit Cheddar-Geschmack? Auf der weltweit größten Ernährungsmesse Anuga versammeln sich ab diesem Samstag wieder für vier Tage Köche, Gastronomen und Gourmets. Die zeigen in diesem Jahr vor allem gesunde, nachhaltig produzierte und biologische Produkte rund um den bewussten Nahrungsmittelkonsum.

Fast 90 Prozent der Aussteller sind international

Kein Wunder also, dass die Besucher bei 1000 der insgesamt 7000 Aussteller vegane Lebensmittel probieren können, bei denen in der Herstellung auf tierische Produkte verzichtet wurde. Außerdem finden sich auf der Fläche von fast 40 Fußballfeldern „Ready to cook“- oder viele „To go“-Artikel für unterwegs. Denn Frühstück und Mittagessen verlagerten sich besonders häufig nach draußen, sagte Christoph Minhoff von der Bundesvereinigung der Ernährungsindustrie (BVE) vor dem Start der Messe am Freitag. Viele Verbraucher sind in Eile und essen deshalb unterwegs.

In diesem Jahr erwarten die Veranstalter bis zu 155 000 Fachbesucher. Die können sich in Köln quer durch die Welt probieren: Fast 90 Prozent der Aussteller sind international und kommen zum Beispiel aus Thailand, China, Griechenland und Frankreich. Den größten Teil unter ihnen allerdings machen die Italiener und Spanier aus.

Die italienische Küche ist die beliebteste

Mit der internationalen Bandbreite dürften die Veranstalter der Ernährungsmesse den Geschmack vieler Besucher treffen. Eine Umfrage des Bundesverbands des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH) unter 1402 Menschen im Vorfeld der Anuga bestätigt nämlich: Ausländische Gerichte werden von der großen Mehrheit der Deutschen gemocht – Favorit bleibt dabei aber immer noch die italienische Küche. Rund drei Viertel der Deutschen nennt „Pizza, Pasta und Co.“ ihr Lieblingsgericht. Vor dem Hintergrund, dass kurz nach Ende des zweiten Weltkrieges viele Italiener nach Deutschland kamen, sei der Ausgang der Studie nicht verwunderlich, meint der BVLH.

Besonders offen für internationale Gerichte sind junge Frauen mit gutem Einkommen und gehobener Bildung. Generell, so hat die Studie ergeben, verbinden die Menschen mit der internationalen Küche Genuss, Entspannung und Geselligkeit.

Wenn es aber darum geht, die Gerichte aus anderen Ländern selbst zu kochen, scheuen viele Deutsche zurück. Denn je exotischer die Küche, desto mehr Wert legen sie auf hochwertige Originalzutaten. Weil es die aber nicht in jedem Discounter oder Supermarkt zu kaufen gibt, kocht kaum jemand die Gerichte zu Hause nach.

Ostdeutsche orientieren sich eher an russischer und osteuropäischer Küche

Nicht nur Gefühle, auch politische Umstände haben Einfluss auf die Essensvorlieben. Das zeigt nicht nur die Zuwanderung der italienischen Gastarbeiter nach Deutschland. Denn glaubt man der Studie, ist auch die innere Einheit Deutschlands 25 Jahre nach der Wiedervereinigung längst noch nicht vollendet. Ostdeutsche gaben an, sich eher an russischer und osteuropäischer Küche zu orientieren. Westdeutsche sind offener für westliche Gerichte. Die behalten sich Ostdeutsche eher für besondere Tage vor.

Janina Schreiber

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