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Wirtschaft: Escom: Bochumer Pleitefirma verschwindet vom Kurszettel

Der Plan des Hauptversammlungsschrecks Karl-Walter Freitag, die Bochumer Pleitefirma Escom wiederzubeleben, ist endgültig gescheitert. Freitag, der erst vor einigen Monaten zum Notvorstand des ehemaligen Computer-Handelshauses ernannt wurde, sieht keine Chancen mehr, die vor mehr als drei Jahren in Konkurs gegangene Gesellschaft zu reaktivieren.

Der Plan des Hauptversammlungsschrecks Karl-Walter Freitag, die Bochumer Pleitefirma Escom wiederzubeleben, ist endgültig gescheitert. Freitag, der erst vor einigen Monaten zum Notvorstand des ehemaligen Computer-Handelshauses ernannt wurde, sieht keine Chancen mehr, die vor mehr als drei Jahren in Konkurs gegangene Gesellschaft zu reaktivieren. Um die Geschäftsfähigkeit wieder herzustellen, wäre nach Angaben von Freitag ein Zwangsvergleich notwendig, um Escom kurzfristig zu entschulden. "Diese Chance halte ich jedoch für gering", erklärte Freitag. Denn die von ihm angesprochen Investoren seien nicht bereit, das notwendige Kapital zu investieren, um die Forderungen von "bevorrechtigten Gläubigern" der Escom AG zu befriedigen. Hauptsächlich handelt es sich dabei um die 400 ehemaligen Mitarbeiter der Computerhandelskette, die noch Ansprüche aus Sozialplanvereinbarungen an die Escom AG haben. Die Forderungen betragen nach Angaben des Notvorstands rund sieben Millionen Mark. Die Namen der beiden Investoren, mit denen Freitag in Kontakt stand, wollte er nicht preisgeben. Auch Insolvenzverwalter Klaus Köhle sieht keine Rettung mehr für den PC-Händler. Ein Zwangsvergleich sei bis Ende November nicht mehr zu erreichen. Köhle will im November beantragen, das Insolvenzverfahren mangels Masse einzustellen. Danach werde die Notierung von der Börse genommen. Das Delisting werde am 28. November stattfinden. Die Aktien sind dann nicht mehr handelbar und somit wertlos. Danach erfolgt die Löschung aus dem Handelsregister.

Der Aktienkurs der Escom AG sank am Donnerstag in Frankfurt um 3,23 Prozent auf 0,3 Euro. Die Notierung war in diesem Jahr mehrmals Spielball von heftigen Spekulationen. So schoss die Notierung im Februar von 0,5 Euro auf bis auf vier Euro. Anlass hierfür war, dass der Hamburger Vermögensverwalter Bernd Menzel angekündigt hatte, die Computerkette wiederzubeleben. So wurde ein mehrköpfiger Notvorstand einberufen. Doch der Plan wurde auf einer turbulenten außerordentlichen Hauptversammlung Ende März 2000 jäh gestoppt. Die Computerkette Escom war vor rund vier Jahren in eine Liquiditätskrise geraten. Verantwortlich war Gründer und Vorstandschef Manfred Schmitt, der auch die Kieler Hagenuk-Gruppe geleitet hatte.

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