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Wirtschaft: Eternit legt gegen den Trend zu

Nach Umsatz- und Ergebniszuwachs werden neue Mitarbeiter eingestellt / Weniger Dividende BERLIN (chi).Der Berliner Baustoffhersteller Eternit AG hat dem rückläufigen Trend in der Bauwirtschaft 1997 erfolgreich getrotzt: Nach einem Minus von 12 Prozent noch im Jahr davor kletterte der Umsatz 1997 um gut 7 Prozent auf 633 Mill.

Nach Umsatz- und Ergebniszuwachs werden neue Mitarbeiter eingestellt / Weniger Dividende BERLIN (chi).Der Berliner Baustoffhersteller Eternit AG hat dem rückläufigen Trend in der Bauwirtschaft 1997 erfolgreich getrotzt: Nach einem Minus von 12 Prozent noch im Jahr davor kletterte der Umsatz 1997 um gut 7 Prozent auf 633 Mill.DM.Mit dem Ergebnis sei man "sehr zufrieden", zumal parallel das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit um 13 Prozent auf 37,9 Mill.DM zulegte "und erstmals seit Jahren alle Geschäftsbereiche dazu beigetragen haben", sagte Eternit-Vorstandsvorsitzender Werner Rüberg am Mittwoch bei der Bilanzvorlage.Wegen unterschiedlicher Steuerbelastungen lag der Jahresüberschuß mit 20,8 Mill.DM leicht unter dem Vorjahresniveau. Rüberg begründete das Ergebnis mit den Umstrukturierungen der vergangenen Jahre, "flacheren" Organisationsstrukturen, verbesserten Abläufen sowie einer Reihe von Produktinnovationen.Letztere werden fortgesetzt: Mit "externen Partnern" entwickelt Eternit ein "standardisiertes Systemhaus", um vom Trend zum preiswerten Bauen stärker zu profitieren.Es soll unter 2500 DM je Quadratmeter kosten, weitere Details werden noch geheimgehalten.Fortgesetzt wird auch die Expansion nach Osteuropa, wo wegen der Sanierung der Plattenbauten und der Umstellung auf asbestfreie Produkte "echte Wachstumsmärkte" zu finden seien.Eternit verfügt über ein Joint-venture in Litauen, in Polen wird derzeit das erste von drei Werken gebaut.Bislang wurden 23 Mill.DM in Osteuropa investiert, zum Gesamtumsatz trägt die Region aber weniger als fünf Prozent bei. Nach Jahren des Stellenabbaus profitieren nun die Beschäftigten von dem Ergebnis: Neben einer Bonuszahlung von 4 Mill.DM an die 2360 Mitarbeiter hat der Konzern 100 Mitarbeiter mit befristeten Verträgen eingestellt.Rüberg räumte ein, "mit dem Personalabbau in den vergangenen Jahren zu weit gegangen" zu sein, verwies aber auf die Produktivitätsfortschritte: 1995 habe Eternit den gleichen Umsatz von 633 Mill.DM mit 2735 Mitarbeitern erzielt.Angesichts des Preiswettbewerbs müsse Eternit ein "low-cost-producer" sein.Den Zuwachs begründete er auch mit den Ergebnissen der ersten vier Monate 1998: Der Umsatz liege über dem Niveau des Vorjahres, das Ergebnis sei sogar "deutlich besser". Die Aktionäre - die Mehrheit hält die belgische Muttergesellschaft Etex - müssen dagegen ihre Ansprüche zurückschrauben: Nach 20 DM im Vorjahr will Eternit für 1997 eine Dividende von 15 DM zahlen, 5,6 Mill.DM fließen in die freien Rücklagen.Man müsse nun "an die Eigenkapitalbasis denken und wieder Speck ansetzen", sagte Rüberg.Zugleich kündigte er eine Änderung im Vorstand an: Nach 35 Jahren bei Eternit tritt Vorstandsmitglied Stephan Mainz Ende April in den Ruhestand.Der Vorstand wird auf zwei Mitglieder begrenzt, für Technik ist künftig einer der beiden Generalbevollmächtigten, Jürgen Kranich, verantwortlich.

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