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EU: Bürokratie kostet 600 Milliarden Euro jährlich

Die Unternehmen in Europa müssen jährlich 600 Milliarden Euro ausgeben, um die Brüsseler Bürokratie zufrieden zu stellen. EU-Kommissar Günter Verheugen strebt eine Reduzierung dieser Ausgaben um 25 Prozent an.

Hamburg - Die Bürokratiekosten für Unternehmen in Europa sind nach Angaben von Günter Verheugen deutlich höher als bislang angenommen. Verheugen sagte der "Financial Times Deutschland", neue Untersuchungen zeigten, dass die Kosten statt der früher angenommenen rund 325 Milliarden Euro bei etwa 600 Milliarden Euro jährlich lägen. Die Kosten entstehen laut Verheugen dadurch, dass die Unternehmen administrativen Berichtspflichten nachkommen oder Statistiken führen müssen. Kosten dafür, dass Firmen etwa Standards beim Umweltschutz einhalten müssen, seien in diesen Berechnungen nicht erfasst.

Verheugen hat sich zum Ziel gesetzt, die Bürokratiekosten für europäische Unternehmen dadurch drastisch zu senken, dass er die EU-Gesetzgebung vereinfacht. Eine 25-prozentige Reduzierung müsse möglich sein, sagte er der "FTD": "Das würde Produktivitätsgewinne für europäische Unternehmen in Höhe von 150 Milliarden Euro bedeuten." Das Projekt kommt allerdings langsamer voran als geplant. Ursprünglich wollte Verheugen dieses Jahr 54 Gesetzeskomplexe vereinfachen. "Mit etwas Glück kommen wir auf 30", räumte der Kommissar aber jetzt ein. Verheugen hatte in den vergangenen Tagen heftige Vorwürfe gegen hohe EU-Beamten erhoben, dass sie den Bürokratieabbau verzögerten. (tso/AFP)

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