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Wirtschaft: EU: Deutsche am längsten ohne Arbeit

Berlin Arbeitslose in Deutschland müssen länger auf einen Wiedereinstieg in das Arbeitsleben warten als ihre Leidensgefährten in den meisten anderen Industrieländern. 50 von 100 Arbeitslosen suchten länger als ein Jahr nach einer neuen Stelle, erklärte das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden.

Berlin Arbeitslose in Deutschland müssen länger auf einen Wiedereinstieg in das Arbeitsleben warten als ihre Leidensgefährten in den meisten anderen Industrieländern. 50 von 100 Arbeitslosen suchten länger als ein Jahr nach einer neuen Stelle, erklärte das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden. Dagegen seien in anderen EU-Ländern im Schnitt nur 45 von 100 Arbeitslosen so lange mit der Jobsuche beschäftigt. In den USA sind sogar nur zwölf Prozent der Arbeitslosen länger als ein Jahr beschäftigungslos, in Japan sind es gut 33 Prozent.

Wer so lange ohne Stelle ist, gilt gemeinhin als langzeitarbeitslos – und damit als auf dem Arbeitsmarkt schwer vermittelbar. Zudem sind Langzeitarbeitslose für das Sozialsystem sehr kostspielig. Besonders in den skandinavischen Ländern ist ihr Anteil an allen Jobsuchenden aber gering. In Schweden sind es nur 16 Prozent, in Dänemark 20, in Finnland gut 21 Prozent. Auch in Großbritannien ist die Rate mit 23 Prozent gering. In allen diesen Ländern wurden bereits in den vergangenen zwei Jahrzehnten Arbeitsmarktreformen durchgeführt. Noch schlechter als in Deutschland sieht es dagegen in Ost- und Südeuropa aus: In der Slowakei sind 66 Prozent der Jobsuchenden langzeitarbeitslos, in Italien 58 und in Slowenien 57 Prozent.

Am stärksten von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen sind hierzulande Leute zwischen 50 und 64 Jahren: 63 Prozent von ihnen sind langzeitarbeitslos. Bei den Jugendlichen zwischen 15 und 24 Jahren ist es noch jeder Vierte. brö

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