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Wirtschaft: EU-Erweiterung ist gut für Metallbranche

Kannegiesser: Flexibilität gefragt

Berlin (ded). Die deutsche Metall und Elektroindustrie verspricht sich von der EU-Osterweiterung neue Märkte, die wie etwa Tschechien eine lange Maschinenbautraditon haben. Die Erweiterung berge zudem die Chance, den „Grauschleier“ einer ängstlichen Grundstimmung von Deutschland zu nehmen, sagte Martin Kannegiesser, Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall am Donnerstag. Die neuen Partner seien als Absatzmärkte, aus Mangel an dortiger Kaufkraft vor allem aber als Produktions- und Beschaffungsmärkte interessant: Die Einfuhr von Metall- und Elektroerzeugnissen habe sich schon von 1997 bis 2003 von 13 auf 35 Milliarden Euro erhöht, das Tempo steige.

Kannegiesser sieht unternehmerische Chancen vor allem im erheblichen Lohngefälle: In den Beitrittsländern arbeiten die Arbeitnehmer länger – für zehn bis 25 Prozent des deutschen Lohns. Trotzdem müsse Deutschland die eigenen Löhne „nicht notwendigerweise“ dem Niveau der Beitrittsländer anpassen. Die rechnerischen Vorteile vorhandener Strukturen und Netze an den deutschen Standorten seien nun als „Zinsen aus der Vergangenheit“ in die Rechnung einzubringen. Zudem seien die Möglichkeiten in Deutschland häufig noch nicht ausgeschöpft. Jedoch müssten sich die Unternehmer, um diese Herausforderung mit „unternehmerischen Gesamtkonzepten“ anzugehen, auf ihre Mitarbeiter verlassen können. Diese sollten auch Lohnverlusten zustimmen. Bei der Tarifgestaltung sei die IG Metall bislang vor allem bei Sanierungen kooperativ gewesen, müsse sich aber in Zukunft nicht nur „mit dem Insolvenzverwalter im Arm“ offen zeigen.

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