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Wirtschaft: EU-Tabakrichtlinie: Brüssel will Raucher vor sich selbst schützen

Das Europäische Parlament räumt dem Gesundheitsschutz Vorrang vor den industriellen Interessen ein. Am Mittwoch hat es mit großer Mehrheit dem im Vermittlungsausschuss vereinbarten Kompromiss zur EU-Tabakrichtlinie zugestimmt.

Das Europäische Parlament räumt dem Gesundheitsschutz Vorrang vor den industriellen Interessen ein. Am Mittwoch hat es mit großer Mehrheit dem im Vermittlungsausschuss vereinbarten Kompromiss zur EU-Tabakrichtlinie zugestimmt. Künftig muss der Teer-, Nikotin- und Kohlenmonoxidgehalt von Zigaretten deutlich gesenkt werden. Die Warnhinweise werden verstärkt, verharmlosende Bezeichnungen wie "mild" verboten. "Die neue EU-Richtlinie ist geradezu beispielhaft", erklärten die Grünen im Straßburger Europaparlament, die sich im monatelangen Tauziehen mit der Zigarettenindustrie durchsetzten. Nachdem das EU-Parlament in der letzten Lesung des EU-Gesetzes die vom Ministerrat verabschiedeten Vorschriften weiter verschärft hatte, wurde im Herbst vergangenen Jahres ein Vermittlungsverfahren unausweichlich. Das Ergebnis hat das Parlament zufrieden gestellt. Es sieht vor, dass vom 1. Januar 2004 an die Obergrenzen für den Höchstgehalt an Teer auf zehn Milligramm, an Nikotin auf ein Milligramm und an Kohlenmonoxid auf zehn Milligramm gesenkt werden. Auf der schmalen Seite der Verpackung soll der Gehalt an gesundheitsschädigenden Stoffen verzeichnet werden und mindestens zehn Prozent der Fläche ausmachen. Zudem müssen die Warnungen an den Breitseiten ("Rauchen verursacht tödlichen Lungenkrebs" oder "Die Hälfte aller Raucher stirbt früher") mindestens 30 Prozent der Außenfläche einnehmen.

tog

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