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Wirtschaft: EU-Wettbewerbskommissars Monti verbietet neuen Reiseriesen

Die Europäische Kommission hat am Mittwoch den geplanten Zusammenschluss von zwei der größten britischen Reiseunternehmen und damit das Entstehen des weltgrößten Reiseveranstalters verboten. Bei seiner ersten Entscheidung im Amt des EU-Wettbewerbskommissars hat Mario Monti am Mittwoch damit demonstriert, dass er am strikt wettbewerbsorientierten Kurs seines Vorgängers Karel van Miert festhält.

Die Europäische Kommission hat am Mittwoch den geplanten Zusammenschluss von zwei der größten britischen Reiseunternehmen und damit das Entstehen des weltgrößten Reiseveranstalters verboten. Bei seiner ersten Entscheidung im Amt des EU-Wettbewerbskommissars hat Mario Monti am Mittwoch damit demonstriert, dass er am strikt wettbewerbsorientierten Kurs seines Vorgängers Karel van Miert festhält. Eine Fusion von First Choice Holidays und Airtours würde bei Pauschalreisen zu einer "kollektiven Marktbeherrschung" durch insgesamt nur drei britische Großunternehmen führen.

Schon jetzt sei der britische Markt für Pauschalreisen und Charterflüge von einem hohen Konzentrationsgrad gekennzeichnet. Neben Airtours und First Choice teilen Thomson und Thomas Cook 80 Prozent des Marktes für Kurzstrecken-Pauschalreisen nach Südeuropa und Nordafrika unter sich auf. Dies sei für den Wettbewerb umso bedenklicher, als es sich bei den vier Unternehmen um "vertikal integrierte" Reiseunternehmen handelt, die ihre Leistungen als Reisevermittler, -veranstalter, Charterflugunternehmen und Betreiber von Hotels und Ferienanlagen anbieten. Ein Zusammenschluss von zwei der vier großen Anbieter würde, so Monti, zu einer unerträglichen Marktbeherrschung der verbleibenden drei Konzerne führen. Die Gefahr sei dann groß, dass die dominierenden Unternehmen den kleinen Anbietern nicht ausreichend Charterkapazität zur Verfügung stellen würden und sie damit aus dem Markt drängen.

Monti berichtete weiter, die EU-Kommission habe Geschäftsräume des Autoherstellers Peugeot durchsuchen lassen, um Aufschluss über dessen Autovertrieb zu erhalten. Dabei gehe es speziell um die Niederlande. Die Kommission untersucht bereits die Vertriebspraktiken von VW, Daimler-Chrysler, Opel und Renault. Brüssel verdächtigt die Konzerne, die nationalen Märkte zu Lasten der Verbraucher abzuschotten.

tog

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