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Wirtschaft: Euro: Auf Spanien wird gewettet

"España va bien - Spanien geht es gut", lautete der Schlachtruf des konservativen spanischen Regierungschefs José Maria Aznar. Mit dieser Parole führte er sein Volk in die Euro-Riege.

"España va bien - Spanien geht es gut", lautete der Schlachtruf des konservativen spanischen Regierungschefs José Maria Aznar. Mit dieser Parole führte er sein Volk in die Euro-Riege. Nun bedankt er sich bei den 40 Millionen Spaniern für den "solidarischen Kraftakt", der "uns vor vier Jahren erlaubte, die Wirtschaft Spaniens an die Notwendigkeiten anzupassen, um Teil dieses Unternehmens zu werden". Des Unternehmens Euro. Die Leistungen Spaniens, auf die Mitte der 90er Jahre kaum jemand eine Pesete gewettet hätte, können sich sehen lassen. Beispiel Haushaltsdefizit: Es lag 1995 noch bei gut 7,5 Prozent. Inzwischen kann Aznar mit einem ausgeglichenen Haushalt glänzen. Mehr noch: Bis November 2001 fiel sogar ein Jahresüberschuss von vier Milliarden Euro an. Sprudelnde Steuereinnahmen machten es möglich. Freilich konnte Spanien als größter Nettoempfänger von EU-Hilfen auch große Teile seiner modernen öffentlichen Infrastruktur mit Mitteln aus Brüssel bezahlen. Hinzu kam auch eine rigorose Privatisierungspolitik. Auch die Inflationsrate, in den 90er Jahren ein Sorgenkind, hält sich mit 2,7 Prozent nur knapp über dem Euro-Durchschnitt. Einzig die Arbeitslosenquote fällt aus dem Rahmen. Mit zwölf Prozent ist Spanien das europäische Schlusslicht.

Ralph Schulze

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