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Wirtschaft: Euro: Die Währung verliert weiter an Boden - Kurs fällt unter 0,86 Dollar

Der Euro hat am Montag weiter an Boden verloren und steuert nun auf die Marke von 0,85 Dollar zu. Der Referenzkurs fiel erstmals unter die Marke von 0,86 Dollar.

Der Euro hat am Montag weiter an Boden verloren und steuert nun auf die Marke von 0,85 Dollar zu. Der Referenzkurs fiel erstmals unter die Marke von 0,86 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Kurs auf 0,8526 (Freitag: 0,8615) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 2,2939 (2,2702) Mark. Zwischenzeitlich notierte die Währung sogar bei 0,8512 Dollar und lag damit noch unter dem Rekordtief vom Freitagabend in New York von 85,25 Cent.

Auch Äußerungen führender Notenbanker und von EU-Währungskommissar Pedro Solbes konnten den Euro nur vorübergehend stützen. EZB-Vizepräsident Christian Noyer nannte die Gemeinschaftswährung "gefährlich unterbewertet". Seiner Einschätzung nach würden auch die G7-Staaten diese Ansicht am kommenden Sonnabend bei der Herbsttagung von IWF und Weltbank in Prag bestätigen. "Die Einschätzung der Finanzmärkte, die die europäische Gemeinschaftswährung unterbewerten, ist irrtümlich und die Wechselkursentwicklung stimmt nicht mit den wirtschaftlichen Fundamentaldaten überein", sagte Noyer der französischen Wirtschaftszeitung "Les Echos". Der Euro werde sich "brutal" erholen. EU-Währungskommissar Solbes sagte der spanischen Tageszeitung "El Pais", der Kurs resultiere aus einer Überreaktion der Märkte. Als weiteren Grund nannte Solbes die weiterhin besseren wirtschaftlichen Erwartungen in den USA. "Die Perspektiven in der Euro-Zone sind gut, aber die Wahrheit ist, die Aussichten für die USA sind besser."

Unterdessen meldete die EU-Statistikbehörde Eurostat weiter sinkende Inflationsraten für die Euro-Zone. Im vergangenen Monat sei die Preissteigerungsrate leicht zurückgegangen. Sie lag im August bei 2,3 Prozent und damit 0,1 Prozentpunkte niedriger als im Juli. Die niedrigste jährliche Teuerungsrate aller elf Länder der Währungsunion hatte Deutschland mit 1,8 Prozent, gefolgt von Österreich mit 1,9 Prozent. Den höchsten Preisanstieg verzeichneten Irland mit 5,7 Prozent und Luxemburg mit 3,7 Prozent. Für die EU insgesamt ergab sich im August ein durchschnittlicher Anstieg von 2,0 Prozent, im Juli waren es noch 2,2 Prozent.

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