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Wirtschaft: Euro fällt wieder unter die Marke von 1,10 Dollar

FRANKFURT (MAIN) (Tsp).Der Kurs des Euro hat sich am Montag weiter leicht ermäßigt.

FRANKFURT (MAIN) (Tsp).Der Kurs des Euro hat sich am Montag weiter leicht ermäßigt.Die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt (Main) legte den Referenzkurs für einen Euro am Nachmittag auf 1,0986 (Freitag: 1,1018) Dollar fest.Für den Dollar ergab sich damit zur D-Mark ein Kurs von 1,7803 (1,7751) DM.

Beobachter verwiesen darauf, daß sich das Geldmengenwachstum in den elf Euro-Ländern im ersten Monat nach dem Start der neuen Währung deutlich beschleunigt habe.Im Januar 1999 war die Geldmenge M 3 um 5,7 Prozent größer als ein Jahr zuvor.In den beiden Vormonaten hatte M 3 lediglich mit einer Jahresrate von 4,5 und 4,7 Prozent zugelegt.Dies teilte die Europäische Zentralbank (EZB) am Montag in Frankfurt mit.Damit hat die Expansion der Geldmenge im Januar deutlich den EZB-Referenzwert von 4,5 Prozent überschritten.Hauptursache für die expansive Geldentwicklung im ersten Euro-Monat war die Ausweitung von täglich fälligen Einlagen mit einer Jahresrate von 18,3 (Dezember: 11,4) Prozent.

Der Präsident der EZB, Wim Duisenberg, bezeichnete den derzeitigen Kursrückgang der europäischen Gemeinschaftswährung als besorgniserregend und erteilte Spekulkationen über eine baldige Zinssenkung eine klare Absage.Die Zinsen lägen bereits auf einem historischen Tiefstand.Duisenberg erklärte gegenüber der spanischen Zeitung "El Mundo" weiter, er rechne in der zweiten Jahreshälfte wieder mit einem Anziehen der Konjunktur im Eurogebiet.Die Wirtschaft werde auch 1999 weiter wachsen, wenn auch langsamer als im Vorjahr.Es gebe keine Gefahr einer Rezession."Wir glauben, die Zinsen sollen dort bleiben, wo sie derzeit stehen", sagte Duisenberg."Wenn es uns gelingt, sie zu stabilisieren, dann werden wir damit das Wachstum stimulieren."

Demgegenüber sprach sich das neue Mitglied des Sachverständigenrats, Jürgen Kromphardt, für eine Leitzinssenkung durch die Europäische Zentralbank aus."Jetzt, da die Inflation domestiziert ist, hat die Europäische Zentralbank die Möglichkeit, nach amerikanischem Vorbild die Zinsen zu senken", sagte Kromphardt in einem Interview der "Berliner Morgenpost".Das sei derzeit "unterhalb der Inflationsschwelle" möglich und würde mittelfristig die Unternehmensinvestitionen ankurbeln.

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