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Wirtschaft: Euro: Interview: "Die Parität ist sicher kein Thema"

Der Euro ist wieder schwach. Wo liegen die Gründe?

Der Euro ist wieder schwach. Wo liegen die Gründe?

Die ungünstigen Konjunkturaussichten in Euroland spielen momentan die wichtigste Rolle. Wir haben derzeit nur Schwächemeldungen, vor allem auch aus Deutschland. Der Europäische Binnenmarkt und der Euro machen uns bislang nicht so unabhängig von der Weltkonjunktur, wie wir uns das erhofft haben. Euroland leidet auch unter der Schwäche in Amerika.

Wie weit geht es noch runter?

Das Risiko nach unten ist nicht mehr sehr groß, auch wenn das derzeitige Niveau natürlich enttäuscht. Für die überschaubare Zukunft ist die Parität aber sicher kein Thema.

Ist die Schwäche Anlass zur Sorge?

Der schwache Euro ist weniger eine Hilfe für den Export, sondern eher ein Problem für die Importe. Er verteuert gerade die Produkte, deren Preise ohnehin schon kräftig gestiegen sind - die Energie. Die Sorge über die Euroschwäche wird derzeit untertrieben. Ich jedenfalls habe Bedenken, dass das auf die Inflation durchschlägt.

Wird die Europäische Zentralbank (EZB) dennoch die Zinsen senken?

Man sollte die aktuelle Inflationsrate von 3,5 Prozent nicht gelassen hinnehmen. Andererseits könnten niedrigere Zinsen zumindest als psychologische Stütze für die Konjunktur wirken. Bis zum Ende des dritten Quartals sollte die EZB ihre Geldpolitik jedenfalls nochmals lockern, um einen halben Prozentpunkt.

Würden neuerliche Interventionen dem Euro helfen?

Interventionen sind ein traditionelles Instrument jeder Notenbank. Es sollte deshalb auch immer wieder einmal eingesetzt werden, um Spekulanten zu verunsichern und eine Trendwende zu verstärken. Letzteres allerdings ist derzeit nicht zu sehen. Interventionen wären jetzt nur ein Indiz dafür, dass sich die EZB auch um den Euro sorgt. Aber das könnte das Vertrauen in die Notenbank stärken.

Die Akzeptanz des Euro in der Bevölkerung ist nach wie vor wenig berauschend. Sehen Sie Probleme für die Bargeld- Einführung?

Wenn die Menschen den Euro ab Januar wirklich in den Händen halten, wird sich auch ihre Skepsis legen. De facto haben wir den Euro ja schon seit zweieinhalb Jahren. Die Menschen haben dies nur noch nicht realisiert. Ein stärkerer Euro wäre aber zweifellos hilfreich.

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