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Wirtschaft: Euro: Mark-Bestände in Osteuropa belasten die Einheitswährung

Der Präsident des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung, Hans-Werner Sinn, sieht die Ursachen für den schwachen Euro in den hohen D-Mark-Beständen außerhalb Deutschlands. Im Ausland, vor allem in Osteuropa, seien zwischen 60 und 80 Milliarden Mark in Umlauf, sagte er "Focus".

Der Präsident des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung, Hans-Werner Sinn, sieht die Ursachen für den schwachen Euro in den hohen D-Mark-Beständen außerhalb Deutschlands. Im Ausland, vor allem in Osteuropa, seien zwischen 60 und 80 Milliarden Mark in Umlauf, sagte er "Focus". Dies entspreche einem Viertel der deutschen Bargeldmenge. "Die Ausländer wissen zwar, dass die Mark abgeschafft und im Jahr 2002 wertlos wird. Sie wissen aber nicht genau, zu welchem Kurs und wie sie ihre Mark umtauschen können", sagte Sinn. Diese Unsicherheit führe dazu, dass Menschen in Osteuropa oder der Türkei ihre Mark jetzt in Währungen tauschen, die auch nach 2002 noch existieren. Nach Ansicht des Ifo-Präsidenten bleibt der Europäischen Zentralbank (EZB) nichts anderes übrig, als die zurückdrängenden Mark-Bestände aus Osteuropa wieder aufzukaufen. Sonst komme es zu einem weiteren Kursverfall. Die Umtauschwelle aus Osteuropa hätten die Regierungschefs zu verantworten, die die verzögerte Euro-Einführung beschlossen haben, sagte Sinn.

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