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Euronext-Poker: Deutsche und Mailänder Börse planen Bündnis

Die Deutsche Börse unternimmt einem Zeitungsbericht zufolge einen neuen Anlauf zum Zusammenschluss mit der französisch dominierten Vierländer-Börse Euronext.

Düsseldorf - Der Frankfurter Börsenbetreiber stehe kurz vor dem Abschluss einer Kooperationsvereinbarung mit der Börse in Mailand, berichtete das Düsseldorfer "Handelsblatt" unter Berufung auf italienische Finanzkreise. In Kürze solle eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet werden. Der Verwaltungsrat der Mailänder Börse wollte demnach schon am Donnerstag über das Vorhaben abstimmen. Sprecher beider Unternehmen verweigerten eine Stellungnahme zu dem Thema.

Von dem Zusammengehen mit Mailand erhofft sich die Deutsche Börse der Zeitung zufolge, im Kampf um Euronext doch noch die Oberhand zu gewinnen. Zusammen mit den Italienern solle Euronext bis Dezember ein Vorschlag für eine Dreierallianz unterbreitet werden. Damit solle der ebenfalls für Dezember geplanten Abstimmung der Euronext-Aktionäre über die geplante Fusion der Vierländerbörse mit der New York Stock Exchange (NYSE) zuvorgekommen werden. Euronext-Chef Jean-Francois Théodore hatte einem Zusammengehen mit der Deutschen Börse eine Absage erteilt, obwohl deren Angebot inzwischen über dem der US-Börse liegt.

NYSE-Allianz nicht unumstritten

Durch das Bündnis mit Mailand will die Deutsche Börse laut "Handelsblatt" den Druck auf Théodore erhöhen, von seinen Plänen für ein Zusammengehen mit den Amerikanern vielleicht doch noch abzurücken. Die Allianz mit der Wall Street ist in den vier Euronext-Ländern Frankreich, Belgien, Niederlande und Portugal nicht unumstritten. Die Kritiker fürchten, dass dadurch das langfristige Ziel eines einheitlichen europäischen Finanzmarkts gefährdet werden könnte. (tso/AFP)

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