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Europa: Autoabsatz bricht um 15 Prozent ein

Dass sich Autos derzeit nicht sonderlich gut verkaufen, ist bekannt. Der Einbruch, den die Hersteller europaweit im Oktober hinnehmen mussten, ist allerdings massiv. Mitarbeiter von Daimler könnten die Folgen schon bald zu spüren bekommen.

Nur der rumänische Billiganbieter Dacia und die Luxusmarken Jaguar und Audi trotzen der Absatzkrise auf Europas Neuwagenmarkt. Die drei Automobilhersteller waren die Einzigen, die nach Angaben des europäischen Herstellerverbandes ACEA trotz des allgemeinen Absatzrückgangs im Oktober und in den Monaten zuvor mehr Autos verkaufen konnten. Der Gesamtmarkt fiel im Oktober um 14,5 Prozent unter den Vorjahreswert, wie der Verband am Freitag mitteilte.

Laut ACEA ging das Geschäft mit Neuwagen damit im sechsten Monat in Folge zurück. Im Zeitraum Januar bis Oktober betrug der Rückgang verglichen mit dem gleichen Zeitraum des Vorjahres 5,4 Prozent. Als Gründe nannte der Verband die Finanz- und Wirtschaftskrise.

Chrysler-Absatz bricht um die Hälfte ein

Als einziger der deutschen Hersteller weist Audi einen bescheidenen Zuwachs aus. Die VW-Tochter verkaufte seit Jahresbeginn 0,1 Prozent und im Oktober 3,6 Prozent mehr Wagen. Gegen den Trend verkaufte die Renault-Tochter Dacia im Oktober 78,9 Prozent mehr Fahrzeuge. In den ersten zehn Monaten schafften die Rumänen ein Plus von 45,9 Prozent. Der britische Hersteller Jaguar verkaufte im Oktober 19,5 Prozent mehr Neuwagen und erzielte seit Jahresbeginn ein Absatzplus von 16 Prozent.

Sämtliche Autokonzerne - auch die Mutterunternehmen der drei Gewinner-Marken - verbuchten im Oktober starke Einbrüche. Besonders betroffen waren Chrysler mit einem Minus von 50,3 Prozent. Die Jaguar-Land-Rover-Gruppe büßte 36,2 Prozent und Honda 27,6 Prozent ein. Aber auch Toyota, Kia und General Motors mit den Marken Opel, Chevrolet und Saab verloren im Oktober mehr als ein Viertel ihres Geschäfts.

"Wissen nicht, wie hart uns die Krise erfasst"

Unterdessen schließt Daimler-Vorstandschef Dieter Zetsche Kurzarbeit in seinem Unternehmen nicht mehr aus. "Wir müssen unsere Produktion der gesunkenen Nachfrage ständig anpassen. Es macht keinen Sinn, Autos auf Halde zu bauen", sagte Zetsche der "Bild". "Je nachdem wie es weitergeht, könnten Arbeitszeitverkürzungen ein weiterer Schritt sein."

Zu einem möglichen Arbeitsplatzabbau äußerte sich Zetsche zurückhaltend. "Wir wissen nicht, wie hart uns die Krise noch erfasst. Deshalb kann ich dazu derzeit keine Prognose abgeben." In den vergangenen Wochen hatten bereits Opel und BMW Bänder langsamer laufen lassen oder stellten sie gleich ganz ab. (sf/dpa)

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