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Wirtschaft: Europäer suchen Lösung im Hormon-Streit

BERLIN (mo).Im Streit mit den USA um die Einfuhr von Rindfleisch, das von Hormon-behandelten Kühen stammt, wollen die Europäer eine Eskalation vermeiden.

BERLIN (mo).Im Streit mit den USA um die Einfuhr von Rindfleisch, das von Hormon-behandelten Kühen stammt, wollen die Europäer eine Eskalation vermeiden.Wie EU-Handelskommissar Sir Leon Brittan am Rande des zweitägigen informellen Treffens der EU-Handelsminister in Berlin am Montag erklärte, wolle er sich am Dienstag mit der US-Handelsbeauftragten Charlene Barshefsky zusammensetzen.Im Rahmen des Jahrestreffens der Handelsminister der EU, Japans, der USA und Kanadas heute in Tokio wolle man über die Möglichkeit von Kompensationen sprechen.Er hoffe sehr, daß die Amerikaner nicht mit der Erhebung von Strafzöllen auf europäische Importe reagieren werden.Bislang ist in der EU die Einfuhr von Rindfleisch, das Rückstände von Wachstumshormonen erhält, verboten.Bis zum 13.Mai müßte nach einem Schiedsspruch der Welthandelsorganisation (WTO) in Genf die EU ihren Boykott des hormonhaltigen Rindfleisch eigentlich aufheben.Doch Brüssel beruft sich vielmehr auf neue wissenschaftliche Studien, deren Ergebnisse man abwarten müsse.Keine einheitliche Position fanden die EU-Handelsminister in der Frage, wer in Zukunft an der WTO-Spitze stehen soll.Dem Vernehmen nach favorisiert die EU - mit der Ausnahme der Franzosen - den thailändischen Kandidaten Supachai Panitchpakdi.Einziger Gegenkandidat ist der vor allem von den Amerikanern favorisierte neuseeländische Premier Mike Moore.Bundeswirtschaftsminister Werner Müller erklärte dazu lediglich, für die EU stehe bei der Entscheidung das Konsensprinzip im Vordergrund.

Konsens hingegen gab es in der Frage, was auf der Tagesordnung der dritten WTO-Ministerkonferenz Ende November in Seattle stehen soll, die die nächste Liberalisierungsrunde im Welthandel vorbereiten soll.Die EU-Minister, die hier eine Führungsrolle übernehmen wollen, sprachen sich einmütig für eine umfassende Themenpalette aus, ohne sich bereits auf konkrete Schritte zu einigen.Dabei gelte das Prinzip der Einigkeit.Die Runde soll innerhalb von drei Jahren abgeschlossen sein.

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