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Wirtschaft: Europäischer Devisenmarkt: Zentralbank lässt Zinsen unverändert

Die Europäischen Zentralbank (EZB) hat ungeachtet der internationalen Zinssenkungswelle die Geldpolitik für den Euroraum nicht gelockert. Wie von zahlreichen Analysten erwartet, ließen die Euro-Währungshüter am Donnerstag die Zinsen unverändert.

Die Europäischen Zentralbank (EZB) hat ungeachtet der internationalen Zinssenkungswelle die Geldpolitik für den Euroraum nicht gelockert. Wie von zahlreichen Analysten erwartet, ließen die Euro-Währungshüter am Donnerstag die Zinsen unverändert. In den vergangenen Wochen hatten zunächst die USA, dann Australien, Großbritannien und Japan die Zinszügel gelockert. Der Euro hat am Donnerstag gegenüber der US-Dollar an Wert verloren. Im Tagesverlauf sank die europäische Gemeinschaftswährung bis auf 0,9049 Dollar. Am späten Nachmittag wechselte der Euro für 0,9050 Dollar den Besitzer. Die EZB hatte am Nachmittag den Referenzkurs auf 0,9090 (Mittwoch: 0,9178) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 2,1516 (2,1310) Mark. Nach Angaben von Marktteilnehmern hatten zahlreiche Investoren automatische Orders zum Verkauf für den Fall gegeben, dass der Euro die Marke von 0,9110 Dollar erreichte. Als dies tatsächlich der Fall war, sank die Euro-Devise durch die Verkäufe unter 91 US-Cent. Einige Anleger hätten zu Jahresbeginn noch für 0,96 Dollar Euro eingekauft und fürchteten nun weitere Verluste, sagte Analyst Neal Kimberley von der Bank of Tokyo-Mitsubishi.

Nach Einschätzung des EU-Wirtschaftskommissars Pedro Solbes wird die Abschwächung der US-Konjunktur die Entwicklung in der Europäischen Union stärker beeinflussen als noch vor wenigen Monaten angenommen. Trotzdem bleibe Europa auf Wachstumskurs. In diesem Jahr werde das Wirtschaftswachstum der EU sehr nahe bei drei Prozent liegen. Auf jeden Fall werde das Wachstum in der Gemeinschaft stärker ausfallen als das in den USA. Solbes schloss nicht aus, dass die Verlangsamung der US-Konjunktur und die Aufwertung des Euros gegenüber dem Dollar negativ auf die Exportnachfrage auswirken könnten. Diesen dämpfenden Effekten stünden allerdings die positiven Folgen des Ölpreises gegenüber.

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