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Wirtschaft: Europas Antwort auf Boeing (Kommentar)

Dass die Wirtschaft oft schneller in die Gänge kommt als die Politik, dürfte sich inzwischen herumgesprochen haben. Auf die Herausforderung einer Welt offener Märkte jedenfalls fanden die Unternehmer eine Antwort - lange bevor die Politiker die Folgen des grenzenlosen Handels erst richtig begreifen sollten.

Dass die Wirtschaft oft schneller in die Gänge kommt als die Politik, dürfte sich inzwischen herumgesprochen haben. Auf die Herausforderung einer Welt offener Märkte jedenfalls fanden die Unternehmer eine Antwort - lange bevor die Politiker die Folgen des grenzenlosen Handels erst richtig begreifen sollten. Das gilt auch für die europäische Luft- und Raumfahrtindustrie. Die Entschlossenheit der Amerikaner, ihre industriellen Kräfte zu bündeln, verlangte eine klare Antwort Europas. Nach einigen Mühen ist es der DaimlerChrysler-Tochter Dasa geglückt, die Franzosen zu einem Kurs zu bewegen, der den Europäern echte Perspektiven eröffnet. Mit den Franzosen und der kleineren spanischen Casa an der Seite entsteht ein im Kern privatwirtschaftlich geführtes Unternehmen, das sowohl für zivile als auch die militärische Produktion vorgesehen ist und auch anderen Weggefähren die Türe offen hält. Für die Deutschen ist dies vor allem deshalb ein Erfolg, weil mit den Franzosen ein Partner gewonnen werden konnte, der diese Neuausrichtung aus eher traditionellen Gründen bislang eher blockierte als begünstigte. Auch beim Airbus wird es nun einfacher werden, die entscheidenen Weichen zu stellen und den losen Interessenverbund endlich in eine Aktiengesellschaft zu verwandeln, die effektiver ans Werk gehen kann. Es gibt ausreichend Themen, die abgearbeit werden müssen. Auch die Frage, wann die Europäer den Super-Jumbo auf den Markt bringen werden.

Martina Ohm

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