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Wirtschaft: Europas Firmen legen kräftig zu Erwartungen im dritten Quartal übertroffen

Düsseldorf/New York Die europäischen Unternehmen überraschen in der gerade angelaufenen Quartalssaison positiv. Die Firmen schlagen ihre eigenen Prognosen, und auch die Ausblicke verheißen weiteres Wachstum.

Düsseldorf/New York Die europäischen Unternehmen überraschen in der gerade angelaufenen Quartalssaison positiv. Die Firmen schlagen ihre eigenen Prognosen, und auch die Ausblicke verheißen weiteres Wachstum. Weil das Börsengeschäft stagniert, werden Aktien durch die höheren Unternehmensgewinne immer preiswerter. Hingegen setzt in den USA Ernüchterung ein. Zwar verdienen viele Unternehmen so viel wie noch nie. Doch die hohen Zuwachsraten sind nicht mehr zu halten. „Nur 30 Prozent der europäischen Firmen liefern neutrale oder gar negative Berichte ab“, sagt Carsten Klude von M.M. Warburg. In den USA seien es zehn Prozent mehr.

Im laufenden Jahr erwarten nach Angaben des französischen Finanzdatenanbieters JCF die 50 größten börsennotierten Unternehmen in Euroland einen Gewinnzuwachs von 24 Prozent. Bei JCF laufen täglich die Gewinnprognosen aller großen internationalen Bankhäuser zusammen. Auffällig ist, dass seit Jahresbeginn die Gewinnerwartungen um zehn Prozent gestiegen sind – trotz steigender Ölpreise und verhaltener Konjunkturaussichten. Selbst für 2005 sind die Erwartungen um sechs Prozent gestiegen.

In Deutschland fallen die Gewinnzuwächse mit 67 Prozent gegenüber 2003 und 16 Prozent im nächsten Jahr für die Dax-Unternehmen zwar höher aus als im Euro Stoxx 50. Allerdings sind die Erwartungen seit Jahresbeginn weniger stark als im restlichen Europa gestiegen. Die meisten Überraschungen gibt es bei Grundstoff- Unternehmen. Dazu gehören Ölwerte wie BP, die einen Rekordgewinn erzielten, oder Royal Dutch, die ihren Quartalsgewinn auf über fünf Milliarden Euro verdoppelten.

Allein im Oktober haben Analysten der großen Bankhäuser die Gewinnerwartungen für Rohstoff-Unternehmen für das laufende Jahr um fünf Prozent angehoben. Angesichts der Gewinnzuwächse, aber stagnierender Aktienkurse haben sich die Bewertungen an den Börsen reduziert. Gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis, der maßgeblichen Größe für die Bewertung von Aktien, ist der Dax inzwischen so preiswert wie im Vorfeld des Irak-Kriegs im März 2003. Auf längere Sicht waren Aktien zuletzt Anfang der Achtzigerjahre so günstig wie jetzt.

An der US-Börse liegen die Bewertungen dagegen so hoch wie es dem langfristigen Durchschnitt entspricht. Negativ fällt auf, dass US-Unternehmen den Vergleich zum Rekordwachstum der vergangenen Quartale nicht bestehen können. Die bisher veröffentlichten Quartalsergebnisse der Firmen im S&P 500 liegen im Schnitt um 15,5 Prozent über dem dritten Quartal des Vorjahres, wie der Finanzdatendienst Thomson First Call meldet. Fest steht, dass die Erfolgsserie der vergangenen vier Quartale mit Wachstumsraten über 20 Prozent endet. So erwarten die Analysten für das vierte Quartal ein Plus von 15,1 Prozent, im ersten Quartal 2005 noch 9,2 Prozent. Auch in den USA erzielen Grundstoff-Unternehmen (Öl, Chemie und Stahl) die besten Ergebnisse. Die Branche legt gegenüber dem Vorjahresquartal um 84 Prozent zu. som/tmo/HB

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