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Eurozone: Arbeitslosenquote auf Zehn-Jahres-Hoch

Die Wirtschaftskrise schlägt spürbar auf den europäischen Arbeitsmarkt durch. Vor allem spanische Beschäftigte leiden unter den Folgen. Deutschland liegt im Mittelfeld

In den 16 Euro-Ländern waren im April 14,58 Millionen Menschen ohne Arbeit, wie das Europäische Statistikamt Eurostat mitteilte. Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote kletterte von 8,9 auf 9,2 Prozent und erreichte damit den höchsten Wert seit September 1999.

In den 27 Ländern der Europäischen Union waren den Angaben zufolge im April fast 21 Millionen Menschen ohne Arbeit, die Quote stieg von 8,4 auf 8,6 Prozent. Am schlechtesten lief es auf dem spanischen Arbeitsmarkt: Hier kletterte die Quote in dem Monat abermals um fast einen Prozentpunkt auf 18,1 Prozent. Allerdings scheint sich der seit 14 Monaten anhaltende Negativtrend umzukehren: Wie das Arbeitsministerium in Madrid mitteilte, waren im Folgemonat Mai 3,6 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet, 25.000 weniger als im Vormonat.

Trotzdem dürften die Spanier neidvoll in die Niederlande schauen, die bislang vergleichsweise glimpflich davon kamen: Die Arbeitslosenquote lag im April nur bei drei Prozent, der beste Wert in Europa.

In Deutschland stieg die Erwerbslosenquote binnen Monatsfrist auf 7,7 Prozent. Wegen der schärfsten Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg gehen Experten davon aus, dass die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland bis 2010 weiter steigen wird. Die Kurzarbeit hat bisher Schlimmeres verhindert. Die Bundesagentur für Arbeit hält es allerdings für unwahrscheinlich, dass die Zahl noch in diesem Jahr die Vier-Millionen-Grenze überschreitet. Im Mai waren 3,46 Millionen Menschen erwerbslos.

Für ihre Statistik nutzt Eurostat die Vorgaben der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO). (rf/Reuters)

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