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Josef Ackermann hat in seiner Amtszeit nicht nur die Deutsche Bank geprägt, sondern auch die Debatte um Manager und Kapitalismus.

© dpa

Ex-Chef der Deutschen Bank rechnet ab: Josef Ackermann kritisiert das System

Er war für viele lange Zeit der personifizierte Turbo-Kapitalismus. Nun äußert auch Josef Ackermann, einst Chef der größten deutschen Bank, Kritik an der Finanzindustrie. Sie habe "jeden Bezug zur Realität verloren".

Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, Josef Ackermann, hat im Rückblick auf die 2008 ausgebrochene Finanzkrise Selbstkritik geübt. Die Vorstandsmitglieder der Bank seien sich damals "ziemlich einig" gewesen, dass das Boni-System "jeden Bezug zur Realität verloren hatte", sagte Ackermann dem am Donnerstag erstmals erscheinenden "Handelsblatt Magazin". "Vor lauter Kampf und Wettbewerb" in der Finanzindustrie seien in den Jahren vor der großen Krise teilweise "ethisch-moralische Grundsätze verloren" gegangen.

Dass das gesamte System in manchen Punkten "auf dem falschen Weg" gewesen sei, sei damals auch im Vorstand der Deutschen Bank diskutiert worden. "Aber ein Problem zu erkennen ist etwas anderes, als zu versuchen, es als Einzelner zu ändern. Da können Sie schnell untergehen", sagte Ackermann. Er hatte im Mai 2012 nach zehn Jahren den Chefposten bei der Deutschen Bank abgegeben. Seitdem wird das Finanzinstitut von einer Doppelspitze geführt: Jürgen Fitschen und Anshu Jain.

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