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Wirtschaft: Ex-Vorstand kritisiert den Prozess der Fusion

DaimlerChrysler hat offenbar erhebliche Probleme, die vor gut einem Jahr vereinbarte Fusion erfolgreich zu bestehen. Die Moral von Chrysler, bis zum Zusammenschluss mit Daimler-Benz einer der drei großen US-Autokonzerne, ist nach Auffassung des ehemaligen Chrysler-Präsidenten immer noch verletzt.

DaimlerChrysler hat offenbar erhebliche Probleme, die vor gut einem Jahr vereinbarte Fusion erfolgreich zu bestehen. Die Moral von Chrysler, bis zum Zusammenschluss mit Daimler-Benz einer der drei großen US-Autokonzerne, ist nach Auffassung des ehemaligen Chrysler-Präsidenten immer noch verletzt. Auf die Frage, ob es DaimlerChrysler jemals gelingen werde, eine neue Unternehmenskultur aufzubauen, antwortete Thomas Stallkamp, bis Ende September Boss von DaimlerChrysler in den USA: "Ich weiß es nicht."

Stallkamp, bis September Kandidat für die Nachfolge von DaimlerChrysler-Chef Jürgen Schrempp, äußerte sich im Gespräch mit der Online-Ausgabe des US-Wirtschaftsmagazins Business Week. Darin greift Stallkamp auch Schrempp an. "Es ist richtig, dass Jürgen Tempo, Tempo, Tempo will", konstatiert Stallkamp. Schrempp sei sehr schnell darin, die beiden Unternehmen zusammenzuführen. "Aber er ist nicht sehr gut, was die Einzelheiten angeht." Deswegen habe sich das Management zu schnell bewegt, ohne nachzudenken. Überdies habe es "keinen sehr guten Mechanismus" gegeben, die kulturellen Unterschiede der beiden Unternehmen zu behandeln. Dabei betont der einstige Chrysler-Manager, diese Differenzen hätten nichts damit zu tun, dass ein deutsches und ein amerikanisches Unternehmen fusionierten. Angesprochen auf die Moral bei Chrysler, sagte Stallkamp: "Ich denke, sie kehrt zurück." Nach seinem Weggang habe es einen regelrechten Schock unter Chrysler-Mitarbeitern gegeben, gab er zu.

Ein Sprecher von DaimlerChrysler widersprach Stallkamp. "Die Moral von Chrysler ist überhaupt nicht niedrig", sagte er. Zudem sei es niemals Sinn der Fusion gewesen, eine einzige Unternehmenskultur zu schaffen. Der Konzern habe kein Problem mit den Äußerungen des Ex-Vorstandsmitglieds.

jhw

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