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Wirtschaft: Expansion bremst das Wachstum des Medienkonzerns

Beim Medienkonzern Pro Sieben bremst der Ausbau des TV-Geschäfts und der Multimediasparte das Gewinnwachstum. Nach einem zweistelligen Plus in den ersten sechs Monaten 1999 werde das Vorsteuerergebnis wie der Umsatz im Gesamtjahr lediglich einstellig zulegen, teilte Deutschlands einziger börsennotierter TV-Sender am Dienstag in München mit.

Beim Medienkonzern Pro Sieben bremst der Ausbau des TV-Geschäfts und der Multimediasparte das Gewinnwachstum. Nach einem zweistelligen Plus in den ersten sechs Monaten 1999 werde das Vorsteuerergebnis wie der Umsatz im Gesamtjahr lediglich einstellig zulegen, teilte Deutschlands einziger börsennotierter TV-Sender am Dienstag in München mit. Pro Sieben sei aber weiter das mit Abstand profitabelste deutsche TV-Unternehmen, betonte Vorstandschef Georg Kofler. Er hatte vor einer Woche überraschend seinen Rücktritt angekündigt. Im ersten Halbjahr 1999 erreichte der Konzern neue Rekordwerte und wurde klar ertragsstärker. Erstmals überschritten die Erlöse die Milliardenschwelle und kletterten wie erwartet um sieben Prozent auf 1,06 Mrd. DM. Der Vorsteuergewinn stieg laut Kofler deutlich kräftiger um 15 Prozent auf 187,5 Mill. DM. Auch der Jahresüberschuss legte um 15 Prozent auf 97 Mill. DM zu. Die Zahlen könnten aber nicht linear aufs Gesamtjahr hochgerechnet werden, warnte Kofler.

An der Börse sank der Kurs der Pro-Sieben-Aktie nach Bekanntgabe der Zahlen um rund drei Prozent auf knapp 39 Euro. In Streubesitz sind nur stimmrechtlose Vorzugsaktien. Die Stammaktien hält mit 58,4 Prozent mehrheitlich Thomas Kirch, Sohn des Münchner Medienunternehmers Leo Kirch. Zweiter Großaktionär ist der Handelskonzern Rewe. Kofler sagte in einem Interview mit "wallstreet-online", es werde keine Umwandlung der Pro-Sieben-Vorzugsaktien in Stammaktien geben. Wichtigste Expansionsvorhaben sind die Multimedia- und Internet-Vernetzung der Pro Sieben-Angebote, die Modernisierung der Nachrichtenagentur ADN und der Aufbau des Nachrichtenkanals N24. Der neue Kanal soll am 24. Januar 2000 als dritter Sender der Gruppe nach Pro Sieben und Kabel 1 starten.

In den ersten sechs Monaten 1999 habe die Gruppe 432 Mill. DM in neue Programmrechte investiert (plus 13 Prozent). Der Kernsender der Gruppe, Pro Sieben, erzielte bei rund 838 Mill. DM Umsatz einen Gewinn vor Steuern von 174 Mill. DM. Die Anlaufverluste für Kabel 1 seien völlig abgebaut. Der Kanal erzielte zweistellige Zuwächse und erreichte Erlöse von 178 Mill. DM bei einem Gewinn von 19 Mill. DM.

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