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Wirtschaft: Experten loben Senkung der Steuern für Unternehmen - Verbände fordern Nachbesserung im Detail

In der insgesamt dreitägigen öffentlichen Anhörung des Finanzausschusses des Bundestages zur Unternehmensteuerreform haben am Mittwoch Vertreter der Wirtschaftsverbände und des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Koalition und Opposition aufgefordert, sich über die Steuerreform rasch zu einigen. Sie sollten sich nicht gegenseitig "Borniertheit oder Ideologie" vorwerfen, warnte DIHT-Steuerexperte Alfons Kühn.

In der insgesamt dreitägigen öffentlichen Anhörung des Finanzausschusses des Bundestages zur Unternehmensteuerreform haben am Mittwoch Vertreter der Wirtschaftsverbände und des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Koalition und Opposition aufgefordert, sich über die Steuerreform rasch zu einigen. Sie sollten sich nicht gegenseitig "Borniertheit oder Ideologie" vorwerfen, warnte DIHT-Steuerexperte Alfons Kühn. Die "allesamt guten Vorschläge" von SPD und Grünen sowie von CDU/CSU böten Verständigungsmöglichkeiten. Es wäre für die deutschen Unternehmen und Arbeitnehmer fatal, wenn dies nicht gelänge.

Der DGB-Steuerexperte Hans-Georg Wehner schloss sich dieser Meinung ausdrücklich an. Der DGB habe niedrige Unternehmensteuersätze stets als "Wert an sich" bezeichnet. Arnold Willemsen vom Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), forderte ebenfalls eine zügige Verabschiedung der Reform. Er begrüßte, dass sich SPD und Grüne mit der angestrebten Steuersenkung "vom steuerlichen Saulus zum Paulus" gewandelt hätten. Zur Euphorie bestehe freilich kein Anlass. Deutschland werde sich auch nach Inkrafttreten der Reform bei der Steuerbelastung international "allenfalls im Mittelfeld" befinden, zumal die Gewerbesteuer als "Dinosaurier des deutschen Steuerrechts" nicht angepackt werde.

Während nach Einschätzung Wehners die mittelständischen Firmen überproportional entlastet werden, diagnostizierten die Wirtschaftsvertreter eine Schieflage zu Lasten der kleineren Unternehmen. So forderte beispielsweise Toni Hinterdobler vom Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) eine flachere Tarifkurve bei der Einkommensteuer. Kontrovers wurde die geplante Steuerfreistellung von Veräußerungsgewinnen bei Kapitalgesellschaften beurteilt. Die für Personenunternehmen vorgesehene Option, sich wie eine Kapitalgesellschaft besteuern zu lassen, wurde ebenfalls kritisiert.

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