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Wirtschaft: Expo rechnet mit weniger Besuchen

BERLIN/HANNOVER (mot).Der Finanzbedarf für die Weltausstellung Expo 2000 in Hannover ist offenbar doch größer als bislang erwartet.

BERLIN/HANNOVER (mot).Der Finanzbedarf für die Weltausstellung Expo 2000 in Hannover ist offenbar doch größer als bislang erwartet.Wie der Tagesspiegel am Dienstag aus Kreisen der Expo-Gesellschaft erfuhr, werden inzwischen nur rund 36 Millionen Expo-Besuche als "realistisch" bezeichnet.Bislang wurde stets mit 40 Millionen Besuchen kalkuliert.Der drohende Einnahmenausfall von 160 Mill.DM im Kartenverkauf - bisher wurde mit Eintrittsgeldern von insgesamt 1,6 Mrd.DM gerechnet - und weitere finanzielle Engpässe machen den Angaben zufolge wesentlich höhere Bürgschaften des Staates nötig als bisher geplant.Am Dienstag war von einem zusätzlichen Bedarf von möglicherweise bis zu 800 Mill.DM die Rede.

Vor einem Jahr war der Kreditrahmen bereits auf knapp eine Mrd.DM erweitert worden.Die in Hannover erscheinende "Neue Presse" berichtete, die vom Bund und vom Land Niedersachsen verbürgten Expo-Kredite seien nötig, um die Vorbereitung der Expo vorzufinanzieren, da der Großteil der Einnahmen aus Eintrittskarten später als erwartet eingehen wird.

Wie am Dienstag weiter bekannt wurde, wird der zukünftige niedersächsische Ministerpräsident Gerhard Glogowski (SPD) das Mandat von Gerhard Schröder im Aufsichtsrat der Expo GmbH übernehmen.Vor diesem Kabinettsbeschluß hatte Schröder erklärt, das Mandat mit seiner Wahl zum Bundeskanzler am 27.Oktober niederzulegen.Wer die Nachfolge des amtierenden Bundeswirtschaftsministers Günter Rexrodt (FDP) im Expo-Kontrollgremium antritt, ist noch nicht entschieden.

Am 28.Oktober wird der Aufsichtsrat zu einer Sondersitzung zusammenkommen.Bund, Land und Expo hatten sich in der vergangenen Woche darauf verständigt, auf dieser Sitzung einen neuen Wirtschaftsplan für die Weltausstellung vorzulegen, der möglichst alle Finanzrisiken für die Expo einkalkuliert.Die Expo-Gesellschaft hatte kürzlich ein Defizit von 400 Mill.DM festgeschrieben.Eine gemeinsame Arbeitsgruppe von Bund, Land und Expo-Gesellschaft beschloß daraufhin, den Mehrbedarf abzudecken.Nach Tagesspiegel-Informationen teilen sich die veranschlagten 400 Mill.DM wie folgt auf: 160 Mill.DM dienen als Reserve für künftige Planungsrisiken, etwa niedrigere Besucherzahlen, 100 Mill.DM werden für zusätzliche Investitionen in die Attraktivität der Weltausstellung bereitgehalten, zum Ausgleich bereits aufgelaufener Verluste stehen die restlichen 140 Mill.DM zur Verfügung.

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