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Wirtschaft: Export verliert an Schwung

Jede zehnte Firma rechnet mit Rückgang

Berlin - Der bislang starken deutschen Exportwirtschaft droht in den kommenden zwölf Monaten eine Eintrübung. Während Anfang 2008 noch 44 Prozent der Industrieunternehmen höhere Exporte erwarteten, sind es nun nur noch 36 Prozent. Der Anteil der Firmen, die mit geringerem Export rechnen, stieg in dieser Zeit dagegen von acht auf zehn Prozent. Seit Frühsommer 2005 war der Anteil der Optimisten stets größer und der Anteil der Pessimisten kleiner. Das zeigt die aktuelle Konjunkturumfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), die der Verband drei Mal jährlich unter 21 500 Unternehmen erhebt. Die Umfrage wird am heutigen Montag veröffentlicht und liegt dem „Handelsblatt“ bereits in Auszügen vor.

„Dank ihrer hervorragenden Positionierung in Schwellenländern und bei hochwertigen Investitionsgütern behaupten sich die deutschen Industrieunternehmen zwar nach wie vor im schwieriger gewordenen Umfeld“, heißt es darin. Für Alarmmeldungen sei es aber „bei Weitem zu früh“. Die Exporterwartung sei immer noch hoch. Inzwischen wachse jedoch die Sorge um die weitere Entwicklung wichtiger Exportmärkte.

Noch im April hatte die deutschen Wirtschaft gute Außenhandelsdaten vorgelegt. Die Warenexporte stiegen gegenüber dem Vorjahreswert trotz hohen Euro-Dollar-Kurses um knapp 14 Prozent. Volkswirte hatten darin zwar einen Beleg für die Stärke der Firmen gesehen, aber schon vor Abkühlung gewarnt. Ein Grund für die zunehmende Skepsis ist das Auslaufen zahlreicher Kurssicherungsgeschäfte. Dadurch schlägt der teure Euro im Außenhandel voll auf die Margen durch. Dorit Heß (HB)

Dorit Heß (HB)

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