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Wirtschaft: EZB erhöht Leitzins zum sechsten Mal Zentralbank wünscht sich moderate Lohnabschlüsse

Frankfurt am Main - Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat am Donnerstag zum sechsten Mal seit Dezember 2005 den Leitzins erhöht. Er steigt mit Wirkung vom 13.

Frankfurt am Main - Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat am Donnerstag zum sechsten Mal seit Dezember 2005 den Leitzins erhöht. Er steigt mit Wirkung vom 13. Dezember von 3,25 auf 3,5 Prozent. Damit wird das Geld, das sich die Geschäftsbanken bei der Notenbank leihen und in Form von Krediten an ihre Kunden weitergeben, erneut teurer. Innerhalb eines Jahres ist der Leitzins damit von 2,0 auf 3,5 Prozent gestiegen.

EZB-Präsident Jean-Claude Trichet sprach nach der Sitzung von anhaltenden Inflationsgefahren. Die EZB werde die Situation weiter „sehr genau“ beobachten. Die Inflationsrate wird nach Einschätzung der Währungshüter 2007 und 2008 vor allem wegen der gesunkenen Energiekosten um die zwei Prozent pendeln. Bei knapp zwei Prozent sieht die EZB die Preisstabilität gewahrt.

Im Gegensatz zur letzten Sitzung Anfang November ließ Trichet offen, wann die EZB den nächsten Zinsschritt nach oben beschließen könnte. Den Februar schloss er auf Nachfrage ausdrücklich aus. Zudem betonte er, dass er diesmal auf die Formulierung verzichtet habe, dass ein weiterer Entzug von Liquidität aus dem Markt geboten sei. Gleichwohl verwies der EZB-Präsident auf das weiter starke Wachstum der Kreditvergabe an den privaten Sektor.

Trichet sprach erneut von sehr günstigen Finanzierungsbedingungen für Banken und Unternehmen im Euroraum. Auch mit dem neuen Zinssatz unterstütze die Geldpolitik diese Entwicklung. Die EZB leiste weiter ihren Beitrag zu nachhaltigem Wachstum und zur Schaffung von Arbeitsplätzen. Der EZB-Präsident warnte indirekt vor überzogenen Lohnabschlüssen. Die Tarifparteien müssten sich ihrer besonderen Verantwortung bewusst sein. Zu hohe Abschlüsse könnten nach Ansicht der EZB die Inflation wieder antreiben. Als anhaltendes Risiko für die Preisstabilität betrachtet Trichet auch einen möglichen erneuten Anstieg des Ölpreises und damit auch der Energiepreise. Gleichwohl erwartet die Notenbank im nächsten und im übernächsten Jahr eine leichte Abschwächung des Preisanstiegs. ro

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