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Wirtschaft: Fahrräder

Der schwache Dollar macht Zweiräder billiger

PREIS DER WOCHE

Fahrrad-Muffel sind sie nicht, die Deutschen. Sie radeln durchschnittlich 300 Kilometer im Jahr – das bedeutet Platz vier im europäischen Vergleich. Kein schlechtes Ergebnis. Aber unsere westlichen Nachbarn fahren mühelos an uns vorbei: Die Niederländer treten mehr als drei mal so viel in die Pedale – im Schnitt 1000 Kilometer im Jahr.

Das könnte sich ändern: Rolf Lemberg vom Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) schätzt, dass die Preise für Fahrräder in diesem Jahr um ein bis zwei Prozent sinken könnten – ein zusätzlicher Ansporn für deutsche Freizeitfahrer mit neuen Rädern die Niederländer herauszufordern. Sicher ist der Preisrückgang aber nicht. Denn der Fahrrad-Preis hängt vor allem vom Dollarkurs ab, da die Branche viele Teile aus Asien importiert und in Dollar abrechnet: Bleibt der Dollar schwach, bleiben auch die Räder preiswert. Die leicht gestiegenen Rohstoffpreise für Stahl und Aluminium wirken sich dagegen kaum aus.

Schon 2003 war für die deutschen Radler ein gutes Jahr: In der Branche kam es zu einem leichten Preisrückgang von 1,5 Prozent. „Die Hersteller konnten die Preise senken, weil viele Komponenten billiger geworden sind“, sagt ZIV-Geschäftsführer Lemberg. Denn die Fahrradproduzenten stoppten 2003 den Trend zu immer mehr Technik. Sie verzichteten zum Beispiel bei vielen neuen Modellen auf die früher übliche Federung in der Vordergabel. „Die brauchen sowieso nur Profis“, meint Lemberg.

Dennoch war 2003 auch für die Hersteller ein gutes Jahr. Ihr Absatz stieg um etwa drei Prozent auf rund 4,7 Millionen Fahrräder. „Das super Wetter hat enorm geholfen“, sagt Karsten Klama, Sprecher des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs. Mittlerweile werden hier zu Lande etwa zwölf Prozent aller Strecken mit dem Fahrrad zurückgelegt. Etwa 65 Millionen Fahrräder gibt es zurzeit in der Bundesrepublik, davon sind etwa 30 Millionen regelmäßig im Einsatz. Besonders City- und Mountain-Bikes sind beliebt.

Dabei ist ein neues Fahrrad durchaus nicht billig: Auch wenn Discounter wie Aldi und Lidl zurzeit mit Sonderangeboten werben, im Schnitt kostete ein Fahrrad im vergangenen Jahr immerhin 340 Euro. Foto: dpa

Dennis Kremer

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