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Wirtschaft: Fakten statt Hoffnung

Von Bernd Hops Langsam können es auch hartgesottene Börsianer nicht mehr hören. Alle paar Tage gibt es neue Nachrichten, dass die Erholung in der Wirtschaft vor der Tür stehe und anklopfe.

Von Bernd Hops

Langsam können es auch hartgesottene Börsianer nicht mehr hören. Alle paar Tage gibt es neue Nachrichten, dass die Erholung in der Wirtschaft vor der Tür stehe und anklopfe. Sie will bloß partout nicht hereinkommen. Denn auf positive Hoffnungswerte wie den IfoGeschäftsklimaindex oder das Verbrauchervertrauen in den USA folgt regelmäßig ein „ja, aber“. Alles, was steigt, ist die Hoffnung darauf, dass es schon bald besser werden könnte. Nur gibt es kaum harte Fakten, die diese Hoffnung auch stützen würden. Die Unternehmen sprechen davon, schon bald mehr verkaufen zu können, sie tun es aber noch nicht. Angesichts dieser Unsicherheit haben die Anleger im August genau das Richtige getan: Sie haben ein wenig spekuliert, aber letztlich alles beim Alten belassen. Das Dax hat sich kaum verändert.

Diese Hängepartie dürfte auch im September weitergehen. Denn wirklich handfeste Fakten, die für einen schnellen Aufschwung sprechen, sind nicht in Sicht. Und selbst wenn der Aufschwung kommt: In Deutschland wird er verhalten sein. Zwei Prozent Wachstum im kommenden Jahr sind nach Meinung fast aller Experten kaum drin. Deshalb sollten sich Anleger nicht wesentlich anders verhalten als in den vergangenen Wochen. Sie sind schon erheblich in Vorleistung getreten und haben den Dax seit seinem Tiefstand im Frühjahr um fast zwei Drittel in die Höhe getrieben. Jetzt ist es an der Zeit, sich genau zu überlegen, welche Unternehmen von einem Aufschwung tatsächlich profitieren könnten, und nur noch sehr zurückhaltend zu kaufen. Alles andere könnte in den kommenden Monaten sehr teuer werden.

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