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Wirtschaft: Falsche Verkaufshilfe für die Riester-Rente

Von Heike Jahberg Zumindest in einem Punkt hat Sozialministerin Ulla Schmidt Recht: Die RiesterRente kann ein bisschen Absatzhilfe gut gebrauchen. Bislang nämlich ist die staatlich geförderte Privatrente ein Ladenhüter.

Von Heike Jahberg

Zumindest in einem Punkt hat Sozialministerin Ulla Schmidt Recht: Die RiesterRente kann ein bisschen Absatzhilfe gut gebrauchen. Bislang nämlich ist die staatlich geförderte Privatrente ein Ladenhüter. Dabei gehört sie zu den Kernelementen rot-grüner Rentenpolitik. Die Riester-Förderung soll die Bürger darüber hinweg trösten, dass die gesetzlichen Renten in Zukunft immer magerer ausfallen.

Dass die Verbraucher dennoch einen Bogen um Riester machen, hat viele Gründe. Das Förderverfahren ist zu bürokratisch, die Fördersummen sind zu niedrig und die Angebote zu kompliziert. Hinzu kommt: Kaum ein Produkt ist so schlecht geredet worden wie die Riester-Rente. Kein Wunder, dass sich die Kunden zurückhalten und abwarten. Wer will schon gern an einen schlechten Vertrag gebunden sein, wenn Neueinsteiger bessere Konditionen bekommen? Die neue Riester-Reform ist Wasser auf die Mühlen der Zauderer. Nach dem aktuellen Stand der Diskussionen sollen Liberalisierungen – etwa die Möglichkeit, die Betriebsrente bei einem Jobwechsel mitzunehmen – nur für Neuabschlüsse gelten. Verbraucherpolitisch ist das inakzeptabel: Warum sollen ausgerechnet diejenigen, die vorbildlich früh in private Vorsorge investieren, bestraft werden?

Statt auf die Verbraucher zuzugehen, verbeugt sich Ulla Schmidt jetzt vor der Versicherungswirtschaft. Mit großzügigen Provisionsregeln will sie den Vertretern das Riester-Geschäft schmackhaft machen. Das ist falsch und unnötig. Denn: Nicht die Vertreter müssen motiviert werden, sondern die Verbraucher.

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