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Falschgeld: Rapider Anstieg gefälschter Euro-Münzen

Während Geldfälscher 2006 weniger Euro-"Blüten" in den Umlauf gebracht haben als im Jahr zuvor, ist das Aufkommen von falschen Münzen seit der Euro-Einführung so hoch wie nie.

Frankfurt/Main - Die Zahl des entdeckten Falschgelds in Europa sank von 579.000 auf 565.000 Scheine, teilte die Europäische Zentralbank mit. Am häufigsten werden nach wie vor 20-Euro-Scheine nachgemacht, gefolgt von 50-Euro-Scheinen. In Deutschland sank die Zahl der "Blüten" laut Bundesbank noch deutlicher. Grund dafür seien die Fahndungserfolge der Polizei, die 2006 in mehreren europäischen Ländern Fälscherwerkstätten aushob und Verteilerringe zerschlug. Dagegen erreichte die Zahl falscher Münzen in Deutschland einen Rekordwert.

"Die Wahrscheinlichkeit, eine gefälschte Banknote in den Händen zu halten, ist für den Bürger auf der Straße sehr gering", sagte ein Bundesbank-Sprecher. Gemessen an 10,6 Milliarden Banknoten, die im Umlauf sind, kommen auf 100.000 Scheine 6 Fälschungen. Die Mehrzahl werde aber nicht von Privatleuten, sondern von Kassierern in Banken und Geschäften entdeckt. In Deutschland zog die Polizei 2006 rund 46.000 "Blüten" aus dem Verkehr - das waren 28.000 weniger als ein Jahr zuvor. Die Schadenssumme belief sich laut Bundesbank auf 3,2 Millionen Euro. Dagegen schnellte das Aufkommen falscher Münzen von 46.300 auf 77.000 Stück hoch. Dies war der höchste Wert seit Einführung des Euro-Bargelds im Jahr 2002.

20-Euro-Note bei Fälschern besonders beliebt

Während europaweit die 20-Euro-Note der beliebteste Schein der Fälscher ist (mit 36 Prozent am gesamten Falschgeldaufkommen), ist es in Deutschland die 50-Euro-Note (mit 41 Prozent). Einen deutlichen Anstieg verzeichneten die Fahnder bei 100-Euro-"Blüten". "Die Fälscher versuchen, auf neue Werte auszuweichen", sagte der Bundesbank-Sprecher.

Die Notenbanken forderten die Bürger zur Wachsamkeit auf. Die meisten Fälschungen seien mit einfachen Tests ("Fühlen-Sehen-Kippen") leicht von echten Banknoten zu unterscheiden. Münzfälschungen wirkten oft verschwommen oder das Metall sei uneben. Wer eine "Blüte" findet, kann sie bei der Polizei oder in Bankfilialen abgeben. Einen Ersatz gibt es dafür nicht.

Mehr Informationen: Tests und Tipps zur Echtheit von Banknoten und Münzen von der Bundesbank (tso/dpa)

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