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Wirtschaft: Fast 1100 neue Jobs bei Siemens in Berlin

Konzern wächst vor allem im Bereich Energie

Berlin - Nach vielen Jahren des Arbeitsplatzabbaus stellt der Siemens-Konzern in Berlin wieder Mitarbeiter ein. In den vergangenen fünf Monaten hat das Unternehmen in der Hauptstadt fast 1100 Stellen aufgebaut. „Die Zahl der Beschäftigten beim Siemens-Konzern in Berlin ist von 14 154 Ende September 2005 auf 15 246 Ende Februar 2006 gestiegen“, sagte Konzernbetriebsratschef Georg Nassauer im Gespräch mit dem Tagesspiegel. Nassauer ist auch Mitglied im Siemens-Aufsichtsrat. Den stärksten Stellenaufbau hat es in den Bereichen gegeben, die mit Energie zu tun haben: bei Gasturbinen sowie im Bereich Schaltanlagen und Energieverteilung.

Dass Siemens an seinem weltweit größten Fertigungsstandort wieder neue Arbeitsplätze schafft, ist eine besonders willkommene Nachricht für Berlin. Denn die 400 Mitarbeiter des zum italienischen Fiat-Konzern gehörenden CNH-Baumaschinenwerks fürchten immer noch um ihre Arbeitsplätze. Siemens beweise, dass die Hauptstadt nicht nur als Dienstleistungsmetropole eine Chance habe, sagte Nassauer. In München, wo heute die Konzernzentrale sitzt, gibt es dagegen überhaupt keine Produktion mehr. Doch auf seine einstige Größe kommt Siemens in Berlin damit noch lange nicht. Zur Wendezeit arbeiteten noch rund 26 000 Menschen für den Konzern, und auch heute sieht es nicht überall rosig aus. Gefährdet sind immer noch Arbeitsplätze bei Bosch Siemens Hausgeräte (BSH). An dem Unternehmen ist Siemens zur Hälfte beteiligt. Belegschaft und Management verhandeln über den Fortbestand des Waschmaschinenwerkes in Spandau. „Da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen“, sagte Nassauer. Bei BSH in Berlin arbeiten knapp 1200 Menschen.

Sehr positiv sei dagegen die Entwicklung in der Kommunikationssparte Com. In der vergangenen Woche hatte Siemens-Chef Klaus Kleinfeld einen neuen Chef für die Sparte benannt: den Spanier Eduardo Montes Pérez, derzeit noch Chef von Siemens in Spanien. Dass der Konzern einen so bewährten Mann an die Spitze der Sparte stelle „ist ein klares Bekenntnis, dass Siemens nicht daran denkt, die Sparte zu verkaufen“, sagte Nassauer dem Tagesspiegel. „Zudem hat Com auf der innovativen Seite enorm aufgeholt.“ Das habe auch die Computermesse Cebit gezeigt. Bei Com sei die Zahl der Mitarbeiter zuletzt jedoch noch einmal gesunken, auf etwas mehr als 2000 Mitarbeiter in Berlin.

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