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Wirtschaft: Faurecia-Chef vor dem Rücktritt

Frankfurt am Main/Paris - Der in die Korruptionsaffäre in der Automobilindustrie verwickelte Chef des französischen Zulieferers Faurecia, Pierre Lévi, wird aller Voraussicht nach noch in dieser Woche seinen Job verlieren. Das erfuhr die Zeitung „La Tribune“.

Frankfurt am Main/Paris - Der in die Korruptionsaffäre in der Automobilindustrie verwickelte Chef des französischen Zulieferers Faurecia, Pierre Lévi, wird aller Voraussicht nach noch in dieser Woche seinen Job verlieren. Das erfuhr die Zeitung „La Tribune“. Faurecia und Großaktionär PSA Peugeot Citroën wollten zu einem möglichen Ausscheiden Lévis keinen Kommentar abgeben. Lévi hatte gestanden, dass er seit 2001 von der Schmiergeldpraxis seiner Firma gewusst habe.

Die Bestechungsaffäre, in der neben Faurecia bislang zehn Firmen beteiligt sind, zieht derweil weitere Kreise und wird inzwischen mit dem Geschäftsgebahren in der Baubranche verglichen. Im Kern geht es darum, dass sich Zulieferer mit Zahlungen an Einkäufer über Jahre Aufträge unter anderem bei VW, Audi, BMW und vermutlich auch anderen Herstellern erschlichen haben. VW hat Anzeige erstattet und will sich den Schaden von den Bestochenen ersetzen lassen.

Bislang prominenteste Person in der Affäre ist Faurecia-Chef Lévi. Gegen ihn ermittelt die Staatsanwaltschaft Frankfurt „mindestens“ wegen „Beihilfe zur Bestechung“. Für solche Vergehen sind Geld- und Bewährungsstrafen möglich. Das berufliche Schicksal von Lévi hatte sich eigentlich schon entschieden als VW-Chef Bernd Pischetsrieder in der vergangenen Woche in einem Brief an seinen PSA Peugeot-Citroën-Kollegen Jean- Martin Folz – er vertritt den Mehrheitsaktionär PSA im Faurecia-Aufsichtsrat – die Zusammenarbeit mit Levi kündigte. VW ist mit einem Umsatzanteil von fast einem Viertel hinter PSA der zweitgrößte Kunde des Anbieters von Autositzen, Cockpits und Abgasanlagen. ali/hof/HB

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