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Fernduell mit Schröder: Fischer kritisiert Russland

Der frühere Bundesaußenminister Joschka Fischer (Grüne) hat Russlands Energiepolitik kritisiert und sich einen Schlagabtausch mit Altbundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) geliefert.

Jalta - Der frühere Bundesaußenminister Joschka Fischer (Grüne) hat Russlands Energiepolitik kritisiert und sich einen Schlagabtausch mit Altbundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) geliefert. Moskau denke „fast ausschließlich in den Öl- und Gaskategorien der Vergangenheit“ und reagiere allergisch auf Versuche, Russlands Monopol bei Europas Gasversorgung aufzubrechen, sagte Fischer in einem Gespräch mit dem „Handelsblatt“ im ukrainischen Jalta. Die Aussage Schröders, das EU-Pipelineprojekt Nabucco sei nur mit Gas aus dem Iran machbar, wies Fischer als „schlicht unzutreffend“ zurück.

Unmittelbar zuvor hatte Schröder bei einer Energiekonferenz in Kasachstan argumentiert, es gebe bislang nur für die geplanten russischen Projekte, die Ostseepipeline und South Stream genügend Gas, nicht aber für Nabucco. Bevor dieses europäische Projekt funktioniere, müsse die EU ihre politischen Differenzen mit dem Iran überwinden.

Schröder ist Vorsitzender des Aktionärsausschusses der europäisch-russischen Nord Stream AG und vertritt damit die Ostseepipeline, während sein früherer Vizekanzler Fischer die Nabucco-Konsortiumsmitglieder RWE und OMV berät. Bei Nabucco gehe es um „Gasvorkommen im kaspischen Raum, um Aserbaidschan, Turkmenistan und den Nordirak. Der Iran wird dazu nicht benötigt“, stellte Fischer klar. Bislang hatte er sich mit öffentlichen Erklärungen zur Energieversorgung zurückgehalten. HB

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