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Wirtschaft: Fiat kommt nur langsam voran Vorsichtiger Ausblick

Mailand (mab/HB). Die Krise beim italienischen Industriekonzern Fiat dauert an.

Mailand (mab/HB). Die Krise beim italienischen Industriekonzern Fiat dauert an. Schwache Quartalszahlen und ein vorsichtiger Ausblick für die zweite Jahreshälfte haben am Montag die Zweifel an einer schnellen Sanierung des Traditionsunternehmens genährt. Zwischen April und Juni hat die Autosparte, die rund 40 Prozent zum Konzernumsatz beiträgt, einen operativen Verlust von 394 Millionen Euro gemacht. Das liegt am unteren Ende der Erwartungen.

Börsen- und Finanzkreise sind schlechte Zahlen bei Fiat allerdings gewohnt: Schon im ersten Quartal hatte Fiat Auto einen Verlust von 429 Millionen Euro verbucht. Im Rahmen der Erwartungen liegt das Ergebnis auf Konzernebene – die gesamte Gruppe erwirtschaftete in zweiten Quartal aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit ein Minus von 127 Millionen Euro. Dank außerordentlicher Erlöse aus dem Verkauf von 34 Prozent der Sportwagentochter Ferrari (775 Millionen Euro) weist Fiat sogar einen kleinen Gewinn vor Steuern von 28 Millionen Euro aus.

Als enttäuschend bewerten Analysten aber die Prognose des italienischen Unternehmens, den operativen Verlust der ersten sechs Monate bis Jahresende nicht verbessern zu können. Der Konzern aus Turin begründet dies mit der schwachen Verfassung der Autosparte. Fiat befürchtet, sich in den kommenden Monaten auf einen Preiskrieg gegen die wichtigsten Konkurrenten einlassen zu müssen.

Giancarlo Boschetti, Chef der Autosparte, sind in den vergangenen Monaten immerhin erste Sparerfolge gelungen. Konzernweit sind die Kosten um mehr als fünf Prozent auf nunmehr 1,55 Milliarden Euro gesunken, was vor allem der beginnenden Sanierung in der Autosparte zuzurechnen ist. Außerdem hat Konzernpräsident Paolo Fresco die wackelige Finanzstruktur des Unternehmens auf stabilere Beine gestellt.

Praktisch alle italienischen Großbanken sind in einen Sanierungsplan für den Fiat-Konzern eingebunden, der die Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen im Volumen von drei Milliarden Euro beinhaltet. Die Institute haben Fiat jetzt sogar das Zugeständnis gemacht, die Schuldenreduzierung von 5,8 Milliarden Euro auf drei Milliarden Euro um drei Monate bis zum März kommenden Jahres aufzuschieben.

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