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Wirtschaft: Filmbranche bleibt pessimistisch

Berlin zieht mehr Produktionen an

Berlin (sök). Wegen zurückgehender Werbeeinnahmen und einem schwachen Kinogeschäft sieht die deutsche Filmbranche auch in den kommenden Jahren noch kein Ende der Krise. Nach Jahren der Umsatzrückgänge erwarten 61 Prozent der Unternehmen eine Stagnation oder eine Verschlechterung der Geschäftslage. Dies ergab eine Umfrage der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young, die 405 Unternehmen aus Berlin, Hamburg, Köln und München befragte.

Am optimistischsten blicken Münchner Medienfirmen in die Zukunft. Nachdem ihr Standort im letzten Jahr vor allem unter der KirchInsolvenz gelitten hatte, rechnet die bayerische Filmbranche wieder mit steigenden Erlösen. Auch Köln hat mit RTL einen großen TV-Sender und daher Grund, zuversichtlich in die Zukunft zu blicken. Hamburg hingegen biete zwar eine gute Infrastruktur für Filmunternehmen, hat aber in den vergangenen Jahren an Attraktivität verloren.

Dafür würden laut der Studie von Ernst & Young zunehmend mehr Filmproduktionen nach Berlin verlagert. Zu den Vorteilen einer Ansiedlung in der Hauptstadt zählen vor allem Steuervorteile und niedrigere Lebenshaltungskosten im Vergleich zu anderen Großstädten. Aber von einer führenden Rolle sei Berlin noch weit entfernt. Der Hauptnachteil im Standort-Wettbewerb mit München oder Köln ist, dass kein großer TV-Sender seinen Sitz in der Hauptstadt hat. Der Umfang der in Berlin vergebenen Aufträge sei deshalb noch eher gering.

Dabei ist die Filmbranche bisher von der Digitalisierung der Medien verschont geblieben. Wenn aber nicht rasch Vorkehrungen gegen die wachsende Verbreitung von Raubkopien getroffen werden, könnte ihr das gleiche Schicksal wie der Musikindustrie drohen, warnen die Autoren der Studie.

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