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Wirtschaft: Filmindustrie als Wirtschaftsmotor

Wowereit lobt die Branche – und die den Regierenden Bürgermeister.

Berlin - „Vor zehn Jahren war es eine Hölle, in Berlin zu drehen“, sagte Filmproduzent Stefan Arndt von X Filme („Lola rennt“). Heute gebe es dagegen keinen besseren Ort hierzulande, um Filme zu produzieren. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit habe dazu einen wichtigen Beitrag geleistet – etwa, indem er dafür gesorgt habe, dass Drehgenehmigungen schneller erteilt würden, lobte Arndt. Wowereit nennt das eine Willkommenskultur, die wohl so nicht jedem Wirtschaftszweig zuteil wird.

Auf 1200 bis 1500 Drehtage pro Jahr kommt die Hauptstadt. Das heißt, es wird fast täglich gleich an mehreren Filmen gedreht. Das berichtete Kirsten Niehuus, Geschäftsführerin des Medienboard Berlin-Brandenburg. Die Filmförderung der beiden Länder hatte am Montagabend zusammen mit der IHK Berlin ins Ludwig-Erhard-Haus eingeladen, um über den wirtschaftlichen Beitrag zu informieren, den die Filmbranche in Berlin leistet.

Jeder Euro Filmförderung – und das sind 28,8 Millionen Euro im Jahr – werde in der Region vierfach ausgegeben, sagt Niehuus, etwa bei Handwerkern, Hotels, Autovermietungen oder Caterern. „Der Film ist ein Wirtschaftsmotor, der sich nicht nur selber stärkt.“ Auf 50 000 Beschäftigte bei 2500 Unternehmen komme die Branche in der Region, die hier – inklusive der Fernsehsender – drei Milliarden Euro im Jahr umsetzte. Berlin habe München und Hamburg längst den Rang abgelaufen, sagte Arndt, der zuletzt auch „Cloud Atlas“ produzierte. Alle wichtigen Leute seien in Berlin vertreten, sagte der Produzent. Doch gebe es noch Nachholbedarf. So brauche Berlin und damit Deutschland eine professioneller aufgestellte Filmfinanzierung. „In den USA ist Film ein Exportschlager“, sagte er. „Bei uns ist da noch Luft nach oben, das müssen wir entwickeln.“

Wowereit betonte vor allem die enorme Werbewirkung internationaler Filme, die Berlin zeigen. Er werde dafür sorgen, dass der Etat der Filmförderung nicht gekürzt werde, sagte er. „Das ist gut investiertes Geld.“ Allerdings sieht er auch Grenzen: Für einen Film das Brandenburger Tor zu sprengen, dafür werde es keine Genehmigung geben, sagte er entschieden. Das müsse man schon im Studio machen. Corinna Visser

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