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Felix Hufeld wird Bafin-Chef.

© dpa/Oliver Berg

Finanzaufsicht: Hufeld wird Bafin-Chef

Das Kabinett hat sich am Mittwoch auf einen Nachfolger für Bafin-Chefin König geeinigt. Den Posten übernimmt Felix Hufeld, derzeit verantwortlich für die Versicherungsaufsicht.

Von Carla Neuhaus

Felix Hufeld leitet künftig die Finanzaufsicht Bafin. Darauf hat sich die Bundesregierung am Mittwoch verständigt. Der 53-jährige Jurist ist bei der Bonner Behörde bereits seit 2013 für die Kontrolle der Versicherungen verantwortlich. Im März übernimmt er nun den Posten an der Spitze der Bundesanstalt von Vorgängerin Elke König. Sie wechselt nach Brüssel, wo sie eine Behörde aufbaut, die künftig über die Abwicklung strauchelnder Banken entscheiden soll.

Dass mit Hufeld jetzt ein Versicherungsexperte Bafin-Chef wird, ist wenig verwunderlich. Die Aufsicht der Versicherungskonzerne wird künftig innerhalb der Behörde eine größerer Rolle spielen. Denn in diesem Bereich steigen die regulatorischen Anforderungen. Die Versicherer stehen angesichts der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) unter Druck. Ihnen fällt es immer schwerer, das Geld der Versicherten sicher und gewinnbringend anzulegen. Probleme bereitet ihnen das, weil sie den meisten ihrer Kunden einen festen Garantiezins zugesagt haben.

Die Bafin hat bei der Bankenaufsicht weniger zu sagen

Gleichzeitig hat die Bafin bei der Bankenaufsicht zuletzt etliche Kompetenzen abgeben müssen. Großinstitute werden seit November von der EZB<TH>beaufsichtigt. Zwar unterstützt die Bafin die europäischen Bankenaufseher weiterhin bei ihrer Arbeit, doch die wichtigen Entscheidungen fällt die EZB. Verantwortlich bleibt die Behörde mit 2500 <TH>Mitarbeitern für die Wertpapieraufsicht, die Kontrolle von Investmentfonds, Versicherungen und kleinere Banken. Hufeld übernimmt mit der Bafin also eine Institution im Umbruch. „Er muss die Rolle der Behörde neu definieren“, sagt Hans-Peter Burghof, Finanzexperte an der Universität Hohenheim.

Doch Herausforderungen scheint Hufeld nicht zu scheuen. Im Gegenteil. Im Laufe seiner Karriere hat er immer wieder den Arbeitgeber gewechselt, länger als acht Jahre hat er es bislang in keiner Position ausgehalten. Hufeld war Unternehmensberater bei Boston Consulting, hat bei der Dresdner Bank den Bereich Konzernentwicklung geleitet, war Deutschland-Chef des US-Versicherungsmaklers Marsh und Partner bei der Beteiligungsgesellschaft Westlake.

Hufeld gilt als Mann der klaren Worte

In Versicherungskreisen genießt der Hufeld hohes Ansehen – wohl auch wegen seiner klarer Ansagen. Erst im vergangenen Sommer hatte er in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters vor „japanischen Verhältnissen“ im Versicherungsektor gewarnt. Die Versicherer müssten endlich innovativer werden und neue Produkte entwickeln, sonst seien sie der langanhaltenden Niedrigzinsphase nicht gewachsen, hatte Hufeld gemahnt. Und endlose Hilfen können die Versicherer von der Bafin unter Hufelds Führung nicht erwarten. „Wir sind nicht das Gewerbeförderungsamt, sondern die Versicherungsaufsicht“, hatte Hufeld klargestellt. mit rtr

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