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ANLEGER Frage: an Peter Lischke Verbraucherzentrale Berlin

Wie können Azubis vorsorgen?

Unsere Tochter ist Auszubildende und möchte langfristig mit kleinen Beträgen monatlich sparen. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung kommt wegen einer früheren Erkrankung nicht in Frage. Der Sparertrag soll sie bei einer eventuellen Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit etwas absichern. Welche Sparform sollten wir wählen?

Wie bei jeder Anlageform sollte man sich vorab drei prinzipielle Fragen stellen, nämlich nach der Zielstellung der Anlage, dem Zeithorizont für die Anlage sowie nach der eigenen Risikoneigung.

Im Bereich der Sparformen, bei denen keinerlei Risiken für die angelegten Gelder bestehen und die immer eine feste Verzinsung bieten, sind langfristige Ratensparverträge möglich. Auch Bausparverträge bieten sich an, die einen relativ hohen Guthabenzins abwerfen und bei denen die Wohnungsbauprämie mitgenommen werden kann. Hier ist allerdings auf die Kosten zu achten. Sie ergeben sich aus der vereinbarten Bausparsumme und betragen ein bis zwei Prozent.

Eine kostengünstige Alternative, bei der die Sparraten flexibler verändert werden können, ist der regelmäßige Erwerb von Bundesschatzbriefen. Kauf, Einlösung und Depotverwaltung über die Bundeswertpapierverwaltung sind kostenlos. Die aktuelle Verzinsung ist nicht gerade üppig. Für den Angebotsvergleich sind Schatzbriefe aber interessant (www.bundeswertpapiere.com), denn Angebote der Banken und Sparkassen sollten deren Verzinsung übertreffen.

Das Versicherungssparen über eine Rentenversicherung ist im vorliegenden Fall nicht zu empfehlen. Dagegen sprechen die Laufzeit dieser Verträgen (bis zum Erreichen des Rentenalters), die mit der Anlageform verbundenen Kosten, die am Anfang fällig werden, und nicht zuletzt die starre Vertragsgestaltung.

Eine weitere Sparform wäre das Investmentsparen – mit entsprechenden Kursrisiken. Fonds sind daher nur für ein langfristiges Sparen sinnvoll, wobei ein Vorteil darin liegt, dass es weder feste Laufzeiten noch starre Begrenzungen bezüglich der Höhe und des Rhythmus der Einzahlungen gibt. Aus unserer Sicht spricht viel für Indexfonds. Sie schlagen zwar nie den Markt, weil sie sich an einem Index orientieren, sind im Vergleich zu gemanagten Fonds aber sehr kostengünstig.

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an Peter Lischke

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